22. Dezember. Samstag. Mein Weihnachtsgefühl dieses Jahr ist: hell, klar, aufgeräumt, konzentriert, (neu) ordnend. Ich wünsche mir von den Feiertagen vor allem eine Verlangsamung, eine (Rück-)Besinnung auf mich selbst und meine Bedürfnisse, ein Zur-Ruhe-Kommen und eine Konzentration auf Anstehendes und notwendige Veränderungen. Eigentlich möchte ich am liebsten in Klausur gehen.
Das mittelgroße Projekt mit der etwas schwierigen Kundin konnte jetzt doch noch zum (vorläufigen?) Abschluss gebracht werden und online gehen. Puh, das war aber auch echt höchste Zeit, es begann schon zu nerven!
Übliche Vor-Weihnachts-Einkaufsrunde, morgens um zehn, alles sehr entspannt, nur Rentner unterwegs. Die stehen zwar genaus verpeilt an den unmöglichsten Stellen im Weg rum wie die 25-jährigen Hipster, die zwei Stunden später unterwegs sind, aber wenigstens entschuldigen sie sich, wenn sie merken, dass sie alles blockieren und starren nicht die ganze Zeit aufs Smartphone oder rufen zu Hause an, um zu erfahren, was sie eigentlich kaufen sollen.
Ich merke schon, ich bin heute wieder im Alte-Spießerin-Modus…
Jedenfalls geht alles halbwegs entspannt zu, vielleicht gehen auch alle morgen Nachmittag beim verkaufsofenen Sonntag (Am 4. Advent? WTF?! Ich hoffe, das gibt wenigstens steuerfrei doppeltes Gehalt für die bedauernswerten Verkäuferinnen!) einkaufen.
Ich will dann mittags „nur schnell“ noch das kleine Projekt fertig machen, das ich für heute versprochen hatte und das dann wohl tatsächlich das letzte in diesem Jahr sein wird, aber es zieht sich. Es wehrt sich nicht, macht keine Probleme, dauert nur alles ein wenig länger als gedacht.
Als H. mich um 18:30 fragt, ob ich jetzt noch die Küche brauche, um Kekse zu backen, er würde sonst nämlich gerne langsam mit den Vorbereitungen fürs Abendessen beginnen, weiß ich nicht, ob ich lachen oder einen Tobsuchtsanfall bekommen soll. Ich entscheide mich um des lieben Friedens willen für resigniertes Seufzen und versichere, die Küche heute nicht mehr zu belegen.
Um den Tag nicht so völlig abzuschreiben, räume ich wenigstens noch das Wohnzimmer auf, bringe alles an Dekoration an, wozu ich ene Leiter brauche und mache mir erste Gedanken über die Tischdeko, die eigentlich immer mein Highlight ist, zu der ich dieses Jahr aber absolut noch keine Idee habe (außer weiß, aufgeräumt, minimalistisch… – siehe oben).
Woran ich mich erinnern will:
Entspannung kommt wesentlich von innen, wenn man loslassen kann und nichts mehr wirklich wichtig nimmt. Also nichts, was nicht wirklich wichtig ist.