Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Neujahr

1. Januar. Dienstag. Auf dem Berg war es etwas voller als im letzten Jahr, aber wir hatten auf unserem Wall nette Nachbarn. Waren die Bäume im letzten Jahr schon so hoch gewesen? Oder hatten wir uns nur in der Erinnerung die Aussicht retuschiert? Egal, es war alles gut zu sehen, auch wenn die Fernsicht wegen des Nebels natürlich nicht ganz so spektakulär war wie im letzten Jahr. In usnerem Umfeld wurden schöne Raketen, kaum Batterien und sehr harmlose „Knaller“ abgefeuert, das war nach wie vor alles so weit entfernt von dem Inferno, das Silvester  in Berlin ist, dass es wieder fast erholsam war.
Ich war ein wenig erschrocken, wie ich bei jedem Zischen aufsteigender Raketen oder geworfener Böller zusammenzuckte und mich innerlich auf einen lauten Knall gefasst machte, anscheinend stressen mich die Polen-Bomben, die etwa seit dem 20. Dezember zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Hause in Kreuzberg gezündet wurden, doch mehr als ich dachte.
Hier aber ist es entspannt und kinderfreundlich – und um halb eins ist alles vorbei. Bis etwa viertel nach zwölf konnte man das Feuerwerk über der Stadt noch gut sehen, dann hatte sich der Rauch, der in der feuchten, windstillen Luft nach unten sank und sich dort festsetzte, eine solch dichte Wolke gebildet, dass kaum noch etwas zu erkennen war, nur ein diffuses Lechten und hier und da eine höhersteigende Rakete.
Um halb eins machten wir uns als eine der letzten auf den Heimweg, wo wir bei Pfannkuchen noch einen Moment zusammensaßen und uns freuten, wieder so entspannt den Jahreswechsel verbracht zu haben. Um zwei ging es dann ins Bett.
Den Tag heute verbrachte ich ruhig und im Urlaubsmodus: nur tun, worauf ich gerade Lust hatte. Das beinhaltete dann durchaus auch den Abwasch, aber nicht viel mehr an „Pflichten“. Leider regnete es fast den ganzen Tag, so konnte ich mich nicht zu meinem traditionellen Neujahrsspaziergang aufraffen.
Ein Nachmittagsschläfchen brachte zwar Erholung, machte den Kopf aber so matschig, dass ich anschließend zu gar nichts mehr Lust hatte, das ärgerte mich dann ein wenig.

Woran ich mich erinnern will:
Eine ausgewogene Mischung aus Faulheit und Aktivität macht einen gelungenen Tag aus und führt zu Wohlbefinden.

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