Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Am Meer, Tag 1

24. Januar. Donnerstag. Wieder zu nachtschlafener Zeit aufgestanden, genau wie vor dreieinhalb Wochen für die Fahrt nach K. Der Zug geht um halb sieben und ist rappelvoll. Erst an der übernächsten Station bekommen wir zwei Plätze. Gegen 8:00 ein erstaunlicher Sonnenaufgang: Erst wird der Himmel rosa, dann grau, man denkt schon, das war es, dann poppt plötzlich am Horizont ein gigantisch großer orangefarbener Ball hoch – die Sonne. Sie steigt dann geradezu rasend schnell nach oben, wird dabei kleiner und gelber und verschwindet schließlich hinter Hochnebel. Solch ein Sonnenaufgang am Meer, das wäre was, denke ich und verabschiede mich innerlich vom Ausschlafen morgen früh.
H. ist von der Anreise enttäuscht – man sieht das Meer gar nicht, und die Dörfer und Wälder sehen auch gar nicht nach Küste aus, sondern ganz langweilig einfach nach Urlaub auf dem Land. Bevor wir zum Hotel gehen, besorgen wir uns ein paar Dinge fürs Abendbrot sowie Wanderproviant für die nächsten Tage, dann erklimmen wir einen Hügel in Richtung Ortskern, ganz oben steht eine Kirche und endlich sehen wir sie, die Ostsee!
Die Sonne scheint, der Himmel ist blau, die weißen Gründerzeitvillen leuchten – jetzt ist auch H. überzeugt, dass wir hier richtig sind.
Das Hotel ist alt und gemütlich, der Empfang freundlich, und natürlich gehen wir als erstes an den Strand. Eine Kante aus Schnee und Eis säumt das Wasser, der Strand ist breit und makellos, die Sonne lacht, es sind etliche Spaziergänger unterwegs, aber es ist nicht überfüllt. Wir wandern den Strand entlang, dann durch den Kurpark und durch eine Enkaufspassage bis zum zentralen Platz des Ortes, essen eine Rostbratwurst und kehren schließlich zum Hotel zurück, um uns zwei Stündchen hinzulegen.
Gegen 19:00 Uhr drehen wir eine weitere Runde durch den Ort, gehen auf die Seebrücke und wandern anschließend durch die stillen, menschenleeren Straßen. Wir haben tatsächlich so etwas wie Urlaub!

Woran ich mich erinnern will:
Der erste Moment, als ich die Düne überquere und den Strand und das Meer vor mir sehe.

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