12. Februar. Dienstag. Es nagt. Ich weiß nicht genau, was, aber es nagt. Eine alte Liebesgeschichte, die ich gelesen habe und eine Verfilmung dazu. Beides zusammen macht mich unendlich traurig, lähmt mich, und ich weiß nicht, warum. Diese Geschichte hat nichts mit meiner Vergangenheit zu tun, sie erinnert mich nicht an irgendetwas in meinem Leben, und dennoch berührt sie etwas ganz tief in mir, etwas in meinem Kern. Diese Berührung macht mich sanft, zerbrechlich, traurig und unendlich müde. Sie entzieht sich der Analyse, ich komme an sie nicht heran, kann nicht den Finger auf die Wunde legen. Ich versuche, sie vorüberziehen zu lassen, aber das Unbewusstsein kaut weiterhin hartnäckig auf irgendetwas herum. Dann passiert es, dass ich plötzlich innehalte in dem, was ich gerade tue (als wären meine Gedanken nicht ohnehin dauernd weit weg), und der Blick richtet sich zum Fenster und über die Dächer der Häuser der Stadt in eine weite Ferne, die sich tief in mir auftut. Ich spüre den Wind in den Haaren, und ich bin die Rote Zora, und ich bin Robin Hood, und ich stehe auf einem Fels und sehe in das weite Land unter mir, in mir. All das macht diese alte Liebesgeschichte und die Bilder, die mir ihre Verfilmung dazu in den Kopf gesetzt hat. Und es zereißt mich, wie es mich schon eine ganze Weile zerreißt, und vielleicht ist diese Sache mit der alten Liebesgeschichte jetzt nur eine andere Form desselben Zerreißens, das ich seit dem letzten Sommer spüre, dem Sommer mit dem runden Geburtstag, der mir doch nichts bedeutete, nur eine Zahl.
Aber etwas in meinem Kern verändert sich oder will sich verändern oder will sich gegen eine Veränderung wehren oder alles zusammen. Und es tobt ein Sturm in mir, und diese alte Liebesgeschichte und die Bilder aus ihrer Verfilmung rühren an etwas, und ich weiß nicht was.
Woran ich mich erinnern will:
Schlafen hilft.
Pingback: Totgestellt | Annas Miniaturen