6. März. Aschermittwoch. Der gestrige Gedanke, dass ich mich ja eigentlich mal erholen wollte, hat etwas in Gang gesetzt: Wie wäre es, wenn ich die Fastenzeit mal für eine Art geistige Reinigung nutze? Mich also nicht täglich vollstopfe mit Text und Informationen und Ideen aus allen möglichen Quellen, sondern diese Zeit jetzt mal nutze, um nachzudenken, um in mich zu gehen, um Inventur zu machen und ein wenig aufzuräumen im Kopf? Nach dem Jahreswechsel hatte ich ein sehr großes Bedürfnis nach Input, nach Ideen, nach Neuem. Jetzt ist es an der Zeit, das alles mal zu sortieren und zu schauen, wohin diese neuen Wege führen könnten, die ich eigentlich gehen will.
So habe ich also heute früh meinen Feedreader leer geräumt und werde ab sofort nichts Fachfremdes mehr online lesen. Offline sind Bücher weiterhin erlaubt, das würde sonst zu weit führen. Ausnahme: Beim Essen wird jetzt mal bis Ostern nicht gelesen. Das läuft mir momentan zu sehr nebenbei.
Und da es ja auch in der Fastenzeit fastenbrechende Tage (Sonntage) gibt, erlaube ich mir die sonntägliche Lektüre nach Lust und Laune.
Ich habe ja schon in der Vergangenheit immer wieder Wochen mit Lesefasten durchgeführt und sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Nun will ich die vorösterliche Fastenzeit dazu nutzen, zu schreiben statt zu lesen, Fragen zu stellen und Antworten darauf zu finden, den Kopf aufzuräumen. Innere Reinigung sozusagen.
Für die christlichen Kirchen bedeutet das Fasten vor Ostern eine Zeit der Askese und Buße, eine Zeit der inneren Einkehr, eine Zeit der Besinnung auf das geistige Leben und damit auf Gott.
Das ist ein schöner Grundgedanke: mal auf alles äußerliche, laute, konsumorientierte, „nur“ Genüssen dienende verzichten und sich stattdessen auf innere Werte besinnen. Mal nicht sinnlos Zeug in sich reinstopfen (geistig und körperlich), sondern sich mit den eigenen Ressourcen beschäftigen, eigenen Gedanken nachhängen, Körper und Geist Gutes tun.
Reinigung. Ausmisten. Ordnung schaffen.
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Kleine Gartenbegehung, Kleinkram gearbeitet, Fotos bearbeitet, ansonsten gegessen und mittags kurz geschlafen. Mir ist wieder eingefallen, dass ich mich hier ja eigentlich erholen wollte.
H. geht abends mit zum Treffen des örtlichen Kegelclubs, ich nutze den freien Abend für geruhsames AktenzeichenXY-Schauen und Im-Sessel-Essen.
Massives Skin-Picking.
Woran ich mich erinnern will:
Die innere Stimme fragen: Will ich das wirklich nicht, oder ist das Nichtwollen eine aus Angst geborene Ausrede?
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