13. April. Samstag. Wie überaus faszinierend: Sobald ich (wieder) die Kontrolle übernehme, mich nicht durch die Tage treiben lasse, geht es mir sofort besser. Die viele Arbeit geht mir leicht von der Hand, Unterbrechungen sind willkommen, nicht störend, die stressinduzierten körperlichen Beschwerden lassen augenblicklich nach.
Innehalten, sich bewusst machen, aufschreiben, ordnen, Maßnahmen beschließen. Es funktioniert jedes Mal.
Gestern so gut vorangekommen, dass die Notwendigkeit externer Hilfe wieder in den Hintergrund rückt. Wenn ich in Ruhe arbeiten kann, ist alles bequem zu schaffen. Sogar mit einem halbwegs freien Wochenende.
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Am späten Vormittag vom Freund abgeholt, sein Haus und den Garten besichtigt, Zeitung gelesen, während H. beim Abbau einer Garderobe hilft.
Wir dürfen das Auto übers Wochenende ausleihen, fahren anschließend auf einem Umweg über die Höhe durch abwechselnd Sonne und Schneefall zum großen Supermarkt „auf der grünen Wiese“, ärgern uns über die horrenden Preise und die dennoch nur mittelmäßige Qualität und fahren anschließend noch beim Getränkemarkt vorbei, um H.s Biervorräte aufzufüllen, die in den letzten anderthalb Wochen doch sehr geschrumpft sind.
Beim Gespräch am Frühstückstisch äußerte er, dass er sich hier ähnlich gestresst fühlt wie ich, und wir überlegen gemeinsam, wie wir das zukünftig anders gestalten können. Es kann ja nicht sein, dass wir immer hierher kommen mit dem Wunsch und Ziel, uns mal ein bisschen zu entspannen und die angenehmen Seiten des Dorflebens zu genießen, und dann jedesmal nach zwei Wochen am Ende unserer Kräfte und Nerven sind.
Den ganzen Tag herrlichstes Aprilwetter; am späten Nachmittag liegt dann sogar ein Zentimeter Schnee im Garten.