Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Panik im Garten

18. April. Donnerstag. Gründonnerstag. Schon wieder das Gefühl, unglaublich unter Stress und Druck zu stehen, dabei ist das nur bedingt so. Am meisten zu schaffen macht mir momentan, dass ich keinen festen Tagesablauf habe, sondern dass jeder Tag anders und unberechenbar ist. Das stresst mich, nicht dass ich so viel zu tun hätte.

Folgerichtig heute wenig gearbeitet, stattdessen nach kurzer Gartenarbeit, Kellerumräumen und unnötig langwierigem und umständlichen Aufbau eines Winkelschleifer-Ständers in den Garten gesetzt, Sonne, Blumen und Vögel genossen und Pläne gemacht: Für die herbstliche Blumenzwiebelpflanzung und vor allem für den idealen Tagesablauf, der Arbeit, Haushalt und körperliche Ertüchtigung vereint und sowohl in B. wie in K. funktionieren könnte.

Frühes Abendessen, und um kurz vor acht brechen wir beide auf, H. zur Mitgliederversammlung eines örtlichen Vereins, dem er zu Karneval im Suff beigetreten ist, und ich zur örtlichen Bücherbox, um meine Lektürebestände auszutauschen.

Anschließend noch zwei Stunden im Garten gesessen und den Vollmond bestaunt, dabei veritable Panikattacke: Mein Leben ist vorbei, die Zeit rast, ich werde sterben und will doch noch so viel tun (aber was eigentlich?), und was, wenn H. vor mir stirbt? Auch sehr schön, das.

Woran ich mich erinnern will:
Die Party auf einem Balkon ein paar Häuser weiter. Der Mann, von seiner Frau wegen irgendwas ermahnt, antwortet genervt:“ Ich weiß, dass morgen Karfreitag ist! Aber heute ist nicht Karfreitag!!“

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