Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Einnahmebedarf

30. April. Dienstag. Den Großkonzern ausgetrickst und eine eigene Synchronisationslösung gefunden – ganz ohne die Datenkrake Cloud. Ein bisschen klumpiger, mit minimal Handarbeit jedesmal, aber wenigstens funktioniert das, sogar ohne Internet. So muss das. Gerade im Moment, bei der Arbeit mit zig ganz ähnlichen Projekten parallel, machen sich Automatisierungen und wiederverwendbare Codeschnipsel ganz massiv bemerkbar. Ich habe das Gefühl, ich entwickle die Seiten 10-20 Prozent schneller als sonst. Ich bin gespannt auf die Projektauswertung…

Ausgerechnet, was ich eigentlich berechnen müsste, um auf das benötigte Geld zu kommen.
Von dem, was mir meine Kunden überweisen, gehen ja erstmal 19% ans Finanzamt für Umsatzsteuer, vom Rest 15-20% ebenfalls ans Finanzamt für Einkommensteuer, Solizuschlag und Kirchensteuer. Ein Drittel ist damit erstmal weg. Von den restlichen zwei Drittel zahle ich dann Miete, Krankenkasse, Strom, Telefon/ Internet, GEZ, Versicherungen und Betriebsausgaben (Webhosting, Software u.ä.). Das sind in meinem Fall insgesamt knapp 1.500 Euro. Mit einem  Brutto-Einkommen von 2.000 Euro würde ich also gerade mal die Kosten decken, da ist dann noch kein Geld eingerechnet für Lebensmittel, Kleidung, Fahrgeld. Und erst recht kann nichts angespart werden für Notfälle wie Reparaturen, Handwerker oder kaputte Geräte. Urlaub ist damit ebenfalls noch nicht drin. Und für eine Mieterhöhung ist auch kein Spielraum. 2.500 müssten es also minimal sein. Dann sind da aber noch Raten, die ich bezahlen muss, für den Dispo, für Altschulden bei der Krankenkasse, fürs Häuschen. Alles in allem müsste ich also jeden Monat 3.500 bis 4.000 Euro brutto einnehmen, um über die Runden zu kommen. Da reden wir auch noch nicht über Altersvorsorge und ähnlichen „Luxus“.

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Heute den ganzen Tag gefühlt als wäre Freitag. Entsprechend etwas unlustig an die Arbeit gegangen, aber trotzdem ganz gut vorangekommen. Nachmittags dann sogar noch den Schreibtisch aufgeräumt, das fühlt sich jetzt alles wieder viel besser an.

Woran ich mich erinnern will:
Die Täubchen sind Wildtiere. Nur weil ich mich an sie gewöhnt habe und in Gedanken mit ihnen spreche und eine emotionale Bindung aufgebaut habe, muss das für sie keinesfalls gelten. Dass sie nicht sofort fliehen, wenn ich mich dem Fenster nähere, mag daran liegen, dass ihr Brutinstinkt stärker ist als ihre Angst. Dass sie Angst haben, ist leicht an den aufgerissenen Augen und der angespannten Körperhaltung zu erkennen – sie sind „auf dem Sprung“, bereit, sofort zu fliehen, wenn ich ihnen zu bedrohlich werde.

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