1. Juli. Montag. Neue Woche, neuer Monat, neues Quartal, neues Halbjahr. Soviel Neubeginn macht mich ganz nervös, denn mein innerer Perfektionist schreit natürlich: Nutzen! Neues anfangen! Aufräumen! Planen!
Ich beginne erstmal mit Abschließen, und das macht ja auch durchaus Sinn, bevor man Neues anfängt. Also darf eine schon länger fertige Website nun endlich in die Freiheit (bzw. ins Internet) und nachmittags wird das Haus klargemacht, denn morgen steht unsere Rückreise nach Berlin an. Vormittags letzter Einkauf im Nachbarort, letzter Spaziergang am Fluss; abends das letzte Mal auf der Terrasse sitzen. H. hat sich erholt und wirbelt und räumt den Keller um.
Ein Tag, wie wir uns eigentlich die drei Wochen hier gewünscht hätten, aber es hatte nicht sollen sein – die Freunde, die Hitze, die eigene Befindlichkeit hatten anderes mit uns vor.
Woran ich mich erinnern will:
Sonne, ein kühler Wind, Wellen, der Geruch von Wasser. Der Mann mit zwei Kameras, der aufgeregt jeden fragt, ob er die Nilgänse mit den Jungen gesehen habe, die er heute unbedingt filmen wollte. Die Aufregung, die ich im Supermarkt verursache, weil ich mit meinem Einkaufswagen nicht der Masse durch die Tür auf den Parkplatz folge, sondern in die entgegengesetzte Richtung zum Packtisch gehe und alle denken, ich suche den Ausgang.