Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Atempausen

1. August. Donnerstag. Kann man diesem Editor eigentlich abgewöhnen, immer wenn ich „1. irgendwas“ schreibe, daraus automatisch eine nummerierte Liste zu machen? Grummel.

Ruhiger Tag mit konzentriertem Arbeiten, allerdings auch sehr lustlos. Vormittags ein Telefonat mit der Lieblingskundin, die ähnlich unmotiviert klingt. Kein Wunder, sie hatte Urlaub und ist die erste Woche wieder in der Tretmühle, da tue ich mich auch immer schwer.
Morgens hatte ich ein weiteres unserer gemeinsamen Projekte zu dem Punkt gebracht, wo jetzt sie wieder am Zug ist, und sie war not really amused.

Auftrag für eines der beiden gestrigen Angebote erhalten. War also immer noch zu billig. Zur Strafe gleich mal einen Fragenkatalog rausgeschickt. Dass diese Fragen eine Antwort benötigen, bevor ich loslegen kann, wäre eigentlich aus dem Angebot hervorgegangen. Wenn man es vollständig gelesen und nicht nur die fett gedruckte Gesamtsumme am unteren Seitenrand gescannt hätte. So also knappe Rückfragen und einige Stunden später noch knappere Antworten, von denen die Hälfte überhaupt keinen Sinn ergibt.
Seufz.

Mittags auf mehreren Websites nach fehlerhaften Links gesucht. Ich habe gerade etwa 20 Websites von Kunden einer Geschäftspartnerin zur technischen und SEO-Betreuung übernommen, deshalb verbringe ich gerade viel Zeit in Maschinenräumen. Das ist aber ok, ich muss nur aufpassen, mich da nicht zu verzetteln.
Alles zu dokumentieren ist wichtig, aber auch aufwendig. Vollstes Verständnis für Leute in anderen Branchen (z.B. in der Pflege), die sich beschweren, sie hätten ihren Job nicht gewählt, um Verwaltungsarbeit zu machen. Aber wie gesagt: Wichtig. Wenn es ein Sicherheitsproblem bei einer Software gibt, ist es sinnvoll zu wissen, auf welchen Websites diese Software eingesetzt wird. Wenn G***le beschließt, alle Seiten, die Feature XY nicht aufweisen, aus dem Index zu schmeißen, ist es hilfreich zu wissen, welche Seiten ich in einer Nachtschicht updaten muss.

Nachmittags eine weitere Qi Gong-Übung erlernt. Ich fürchte, es ist nicht normal, dass ich danach Rückenschmerzen und Muskelverkrampfungen habe, irgendwas mache ich also falsch. Werde versuchen, in den nächsten Tagen die Bewegungen noch mal sehr langsam, entspannt und bewusst auszuführen. Das vorgeturnte Tempo und Atemmuster ist mir viel zu schnell. Ich möchte die Bewegungsabläufe viel langsamer ausführen, komme dann aber mit der Atmung nicht hin, weil mir die Luft ausgeht, bevor die Bewegung zu Ende ist. Also atme ich an den „falschen“ Stellen ein und aus. Ich werde mir also die Übungen erarbeiten und dabei atmen, wie es sich für mich richtig anfühlt.
Allein, gleichzeitig über die Bewegung und das Atmen nachdenken zu müssen, stresst mich schon wieder. Das kann es doch alles nicht sein.

Abends ein neues Projekt für die Lieblingskundin begonnen.

Noch nichts gehört, ob ich am Wochenende das große Angstprojekt einen wichtigen Schritt Richtung Abschluss bringen kann. Es erfordert, die Website für ein paar Stunden offline zu nehmen, noch hat sich der Kunde dazu aber nicht geäußert, wann ihm das genehm am wenigsten unangenehm wäre.

Woran ich mich erinnern will:
Wie wunderbar die Zeiten sind, wenn alle irgendwo sind und mich in Ruhe lassen…

 

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