15. August. Donnerstag. Die Nächte werden kühler und da ich immer noch nur mit einem Laken schlafe statt mit dem Federbett, friere ich den Großteil der Nacht und werfe nur noch dreimal pro Nacht (statt sechs- oder achtmal) unter Hitzeschüben alles von mir und liege patschnass da und warte auf den angeblichen Kühlungseffekt von trocknendem Schweiß auf der Haut.
Warum sind eigentlich die Ursachen von Hitzewallungen „noch nicht ganz aufgeklärt“? Weil Männer nicht davon betroffen sind?
Überhaupt Männer: ich habe da gerade einen Kunden bzw. einen Kunden und seinen „Designer“. Der Designer hat von nix ’ne Ahnung, aber geschenkt. Der Kunde auch nicht, muss er ja aber auch nicht. Nun ist es aber so, dass offenbar beide gewohnt sind, dass Frauen in ihrem Leben die langweiligen und unangenehmen Arbeiten übernehmen, und zwar „einfach so“, also ohne dass Mann sie groß bitten müsste.
Und das erwarten sie (vemutlich unbewusst) nun auch von mir.
Da wird nicht (unter den Herren) miteinander gesprochen, sondern beide schicken mir Material und erwarten von mir, dass ich das aussortiere und Widersprüche aufkläre. Da wird bei eigenem Unwissen nicht selbst recherchiert oder nachgefragt, sondern das Unwissen wird bei mir abgeladen und dann erwartet, dass ich das erledige, weil ich ja weiß, worauf es ankommt.
Natürlich werde ich darum aber nicht gebeten („Ich habe keine Ahnung davon, könnten Sie das bitte übernehmen?„), geschweige denn wird angenommen, dass es sich dabei um eine Arbeitsleistung handelt („Was kostet es mich, wenn Sie das auch erledigen?„), sondern mir wird das Ganze pseudocharmant mit Smilies und Ausrufezeichen hingeworfen („Ich verstehe davon leider gar nichts! 🙂„) und dann – ja was? Vermutlich stillschweigend erwartet, dass Mutti beispringt und sagt „Macht ja nichts, ich mach das schnell!“. Oder was?!
Zum Glück bin ich in der Beziehung ja inzwischen abgebrüht, die Männer sind auch nicht so charmant, wie sie sich selbst wohl einschätzen und nur wenig älter als ich, so dass die „Autorität der Vaterfigur“ nicht greift (sie wissen beide nicht, wie alt ich bin, scheinen mich aber deutlich jünger einzuschätzen), also lasse ich sie auflaufen: „Kein Problem, hier finden Sie weitere Informationen: …„.
Nerven tut es mich doch. Pinsel.
Woran ich mich erinnern will:
Cool bleiben. Nicht ins Bockshorn jagen lassen. Reflexe immer wieder hinterfragen.