30. Oktober. Mittwoch. Unruhige Nacht, H. war bis kurz vor vier am Rechner zugange, und obwohl er leise ist, spürt das Unterbewusstsein eben doch, dass etwas anders ist als es sein soll. Um halb fünf, da fing er gerade an zu schnarchen, beschloss mein Bewusstsein, dass es jetzt genug von dem Zirkus hat und ich doch bitteschön aufstehen soll.
Den Tag im Flow gearbeitet, wie gestern schon. 9 Stunden an einem (neuen) Projekt, dazwischen nur eine einstündige Pause, um zu frühstücken und eine Mail zu beantworten.
Das kann ich ein paar Tage lang immer ganz gut, dieses Einfach-so-vor-mich-hin-arbeiten, ohne groß nachzudenken und ohne auf die Uhr zu sehen, einfach einen Schritt nach dem anderen, und wenn sich ein Problem auftut, dann an dessen Lösung arbeiten bis es eben gelöst ist oder mir eine Alternative einfällt.
Bis sich dann drumherum tausend andere Dinge angesammelt haben, die langsam unruhig werden, und bei diesem Gemurmel im Hintergrund kann ich mich dann nicht mehr konzentrieren. Morgen also wohl (auch) anderes.
Verdienen werde ich an diesem Projekt wohl nicht allzu viel.
Das klingt immer so schön: „Wir nehmen ein fertiges Template, da muss dann nur das Logo rein und ein paar Kleinigkeiten angepasst werden. Ganz easy!“ Nur dass die „Kleinigkeiten“ dann meist bedeuten, dass man das Template dazu bringen muss, etwas zu tun, was so nicht vorgesehen ist.
Weil die Leute die zugrundeliegende Architektur nicht begreifen und nicht verstehen, dass ein Bild für sehr vieles stehen kann – ein einzelnes Foto, ein Foto in einer Galerie, als Platzhalter für einen anderen Inhalt, der nach Klick auf das Foto aufgerufen wird. Je nach Funktion des Bldes „kann“ es andere Dinge.
Und wenn von Hause aus ein Bild an einer bestimmten Stelle ein Platzhalter für einen bestimmten Inhalt ist, kann es nicht „einfach“ plötzlich als Platzhalter für einen ganz anderen Inhalt benutzt werden. Da muss man dann im Hintergrund sehr viel umbauen, und das ist bei manchen Templates gar nicht so einfach.
Es ist auch keine Alternative vorher „mal zu schauen“, ob das alles so geht wie gedacht.
Denn dafür müsste ich zunächst das Template kaufen, es installieren und einrichten, mich mit seiner Architektur und Funktionsweise vertraut machen, Beispielseiten anlegen und dann versuchen, die gewünschte Funktionalität nachzubauen. Da können locker 10-20 Stunden bei draufgehen – nur um herauszufinden, was machbar ist.
Und dann kommt garantiert: „Na, wenn das soo aufwändig ist, dann suchen wir halt ein anderes Template. Ich habe da noch ein paar in der engeren Auswahl…“
Und wer zahlt mir das dann?
Deswegen mache ich solche Arbeiten auch nur noch für eine Alt-Kundin. Weil ich weiß, dass sie gut und schnell zahlt und ohnehin nicht mehr allzu lange im Geschäft sein wird.
Ich denke aber schon darüber nach, beim nächsten Mal das gekaufte Template „einfach“ nachzubauen. Aber vermutlich spare ich dabei auch keine Zeit, weil sie sich dann garantiert eins aussucht, das im Detail irgendwelche Kniffligkeiten beinhaltet, an denen ich dann ebenfalls wieder sitzen werde…
Woran ich mich erinnern will:
Dieses Flow-Gefühl…
Warum kann ich das nicht bei Nervprojekten „hervorzaubern“?
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