9. November. Samstag. Ausgeschlafen bis kurz vor sieben. Die Tage der Erkältung sind gezählt, zwar bin ich noch etwas verrotzt, aber das beeinträchtigt mich nicht besonders. Tag zwei des „Gehens„, morgen ist Schluss!
„Ich will mit dem Leben nicht aufhören müssen. Jetzt noch nicht. Aber für was genau will ich da bleiben?“ fragt André Spiegel.
Eine gute Frage.
Eine Frage, auf die ich eine Antwort finden möchte.
Ich muss nachdenken.
Was mich momentan eher umtreibt ist die zunehmende (?) Neigung von Menschen, keine Verantwortung (mehr?) für ihre Worte und Taten übernehmen zu wollen.
Ich übertrete das Gesetz und jammere, wenn ich erwischt werde und auf die Finger bekomme, über das blöde Rechtssystem und die Arschlöcher, die mich nicht einfach machen lassen, wie ich Bock habe. „Tut doch keinem weh.“
Ich mache immer und grundsätzlich andere dafür verantwortlich, wenn in meinem Leben etwas schief geht oder nicht so läuft, wie ich es gerne hätte. „Die da oben“ sind schuld, „der Kapitalismus“, „die Globalisierung“, „die Männer“, „die Frauen“, „die Rechten“, „die Linken“ oder Nachbars Lumpi. Nur ich, ich kann nie etwas dafür, wie es mir geht.
Ich trete Hetze nicht entschieden entgegen und erweitere die Grenzen des „Sagbaren“ immer weiter und wundere mich dann, wenn nützliche Idioten Worte in Taten umsetzen. So war das alles nicht gedacht, wer hätte denn ahnen können…
Es kotzt mich gerade sehr an.
Und sonst so:
Ich war heute mies drauf, energielos, kopfschmerzig, müde, lustlos. Also Handarbeit: Wäsche waschen, Betten beziehen, Blumen gießen. Ich wollte backen, hatte aber weder Mehl noch Margarine. Also ging ich zum Discounter etwas weiter weg, der hatte noch ein paar Sachen im Angebot, die mich interessierten. Dann Keksteig angesetzt. Nussplätzchen. Eine Kleinigkeit essen, Kaffee trinken, Wäsche aufhängen. Internet lesen, spielen (2048). Dann Kekse ausstechen und backen. Mehr lesen, mehr spielen. Podcasts hören. Keinen Bock. Der Kopf summt, die Gedanken wirbeln, Chaos im Kopf. Duschen.
Dann abends die erste „sinnvolle“ Tätigkeit (man beachte meine Wertung…): Strukturierte Informationen sammeln zur Erstellung eines Verarbeitungsverzeichnisses nach DSGVO. Muss jeder Selbstständige haben. Hat keiner, den ich kenne. Ich habe für mich mal irgendwann eine grobe Liste erstellt, aber das genügt im Zweifelsfall wohl auch nicht zu mehr als zu bekunden, dass ich von dem Ding zumindest schon mal gehört habe und mir „der Problematik“ bewusst bin. „Wir nehmen den Schutz Ihrer Daten ernst!“ My arse.
Woran ich mich erinnern will:
Im November ist es draußen nie so dunkel wie drinnen.
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