12. November. Dienstag. Es ist lustiges Novemberwetter momentan: Morgens ist es sehr kalt und grau, aber nicht richtig neblig, eher so ein Hochnebel-Grau, man denkt, es wird gar nicht richtig hell und möchte am liebsten sofort zurück ins Bett kriechen. Gegen Mittag löst sich der Hochnebel dann in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf, und plötzlich ist da schönster Sonnenschein und strahlend blauer Himmel, und es zieht einen hinaus in ein Straßencafé oder auf eine Parkbank. Nur einmummeln muss man sich, denn es ist immer noch kalt.
Heute Kleinkram: Eine Website auf SSL umgestellt, einer Kundin erklärt, warum sie nach dem Update ihres gekauften CMS-Templates nun alle Bildbeschriftungen ändern muss –und ich lasse sie das alles allein von Hand ändern, sonst lernt sie nie, dass gekaufte Templates eben nicht nur easy-peasy billig und bequem sind, sondern dass man sich und seine Website einem Unbekannten ausliefert, der nach Belieben Dinge ändern oder Funktionen einstellen kann. „Das können die doch nicht tun?!“ – Tja, „die“ haben es gerade getan, und nun friss oder stirb.
Später langes Telefonat mit der Lieblingskundin, die ein bisschen frustriert ist in den letzten Wochen, und ich habe den Endruck, es ist nicht nur die Arbeit, sondern auch eine allgemeine Überforderung, Stichwort Mental Load.
Nachmittags in der x-ten Korrekturschleife neue Änderungswünsche einer sehr pixelbesessenen Auftraggeberin eingearbeitet und sehr froh darum gewesen, dass die Lieblingskundin als Puffer dazwischen steht.
Das Vorgehen erinnert mich an die süddeutsche Designerin von vor ein paar Jahren, die auch nie zufrieden war, bis ein Layout auf ihrem Rechner pixelperfekt war, egal, wie es auf allen anderen Geräten aussah. Die aber bis zum Schluss (bis ich mich habe rausschmeißen lassen, quasi SbC (Suicide by Cop Customer) begangen habe) nicht begriffen hat, dass wenn ich ein Layout mit 12 Spalten mache, die alle exakt gleich breit sein sollen, das eben nicht hinhaut auf einem Monitor, der eine Auflösung hat, die in der Horizontale eben nicht durch 12 teilbar ist. Ein paar Pixel bleiben dann halt immer übrig.
Sie wollte einfach nicht einsehen, dass es keine halben Pixel gibt.
Nebenbei eine Beinscheibe ausgekocht und Steckrübeneintopf gemacht. Später Fotos bearbeitet und das CMS auf meinem letzten Angstprojekt aktualisiert, nebenbei die neueste Folge der Podcatcher gehört. Ich entdecke ja gerade massiv Podcasts für mich, also falls wer Tipps hat, was sich anzuhören lohnt, immer her damit!
Woran ich mich erinnern will:
Wie wunderbar die Tage sind, an denen ich einfach still vor mich hin arbeiten kann.