25. November. Montag. Kurz vor fünf wach. Momentan reichen mir sieben Stunden Nachtschlaf, allerdings bin ich dann am späten Nachmittag auch hundemüde. Genau dann, wenn es eigentlich zu spät ist für ein Schläfchen. Ich muss an meinem Rhythmus arbeiten.
Heute den Vormittag mit weiterem Rechtskram verbracht, weitere Kunden informiert, Fragen beantwortet. Ich finde es frappierend, dass keiner meiner Agenturkunden sich um rechtliche Belange der Kunden-Websites ernsthaft kümmert. Die Kunden sagen, Das delegiere ich, der/die wird sich schon bei mir melden, wenn irgendwas getan werden muss. Die Agenturen sagen, Das ist mir alles zu kompliziert, ich habe schon genug anderes zu tun, die Kunden interessiert es sowieso nicht. Und alle gemeinsam hoffen dann, dass sie schon keine Post vom Abmahnanwalt oder der Datenschutzbehörde bekommen werden.
Diese Unlust, die sicher auch viel mit Überforderung und Überlastung zu tun hat, auf der einen Seite und der Unwille, für eine gute Leistung auch gutes Geld zu bezahlen, auf der anderen, vergällen mir meinen Arbeitsalltag manchmal wirklich sehr.
Nach vier Stunden war mein Kopf leer, meine Schultern irgendwo an den Ohren und mein Ruhepuls bei gefühlt 160.
Zeit für Feierabend.
Was bedeutete: Kassenbons in die Buchhaltung übernehmen, ein Kochrezept zur späteren Wiederverwendung abtippen, Nachrichten lesen, spielen, essen.
Kurz nach vier dann los zum größeren Supermarkt, dort wieder nette kleine Kontakte, aber irgendwo meinen Pfandbon verloren, was mich dann schon ärgerte. 2 Euro sind schließlich nicht nichts; ich hätte sie lieber einem Obdachlosen geschenkt als der Mülltonne, wo der Bon vermutlich gelandet ist.
Danach zwar noch grundsätzlich motiviert, aber mental nicht mehr fähig, Sinnvolles zu arbeiten, also ab ins Bett und The Handmaid’s Tale ausgelesen.
Woran ich mich erinnern will:
Ich werde tüddelig. Lasse Sachen liegen. Alter oder generelle Überlastung? Ich muss mich mal ein wenig besser beobachten.