3. Dezember. Dienstag. Etwas weniger motiviert und etwas zu früh aufgestanden (5:20 Uhr).
Vormittags Kleinkram und Rechnungen, dann die Lieblingskundin etwas beballert mit Fragen und Infos zu verschiedenen Projekten. Später Telefonat mit ihr und einiges aufgeräumt. Recherche nach Cookies, die auf einer Kunden-Website gesetzt werden: Welcher Dienst setzt welche Cookies und was machen die im Einzelnen? Das ist gar nicht so einfach herauszubekommen, und anscheinend wissen es die Betreiber diverser Dienste selbst nicht so genau oder wollen es nicht sagen, und was macht man da? Auf den Dienst verzichten ist häufig nicht gewollt, aber über die gesetzten Cookies informieren kann man nicht wie rechtlich gefordert. Und nu? „Der Cookie XYZ wird vom Dienst ABC eingesetzt. Er dient uns unbekannten Zwecken; die Firma ABC wollte sich nicht dazu äußern.“ Oder wie? Das wird die Datenschutzbehörden sicher freuen zu lesen.
Und wieder ärgere ich mich, dass ich mich damit beschäftigen muss, es meinen Kunden zu erklären, die es wiederum ihren Kunden erklären müssen, die sich damit eigentlich gar nicht beschäftigen und die Verantwortung am liebsten zurück an uns übertragen wollen. Was da an Zeit und Energie und Geld verbraten wird!
Und wenn ich dann abends lese, dass die e-Privacy-Verordnung, die eigentlich Klarheit in all diese Fragen bringen und ursprünglich gemeinsam mit der DSGVO in Kraft treten sollte, nun eingestampft wird, weil sich die EU-Mitglieder nicht mal auf einen Minimalkonsens einigen können, und nun beginnt das ganze Gesetzgebungsverfahren von vorne und beschert uns noch jahrelange Unklarheit – dann möchte ich einfach meinen Job hinschmeißen, die Tür abschließen und in meiner gemütlichen Wohnung inmitten meiner geliebten Bücher verhungern.
* * * * *
Mittags daran gearbeitet, ein aufwändig gestaltetes Element zu basteln, das in eine fertige Website integriert werden soll, was gar nicht so einfach ist, weil die Vorlage in SCSS geschrieben ist (was ich nicht beherrsche) und erstmal in CSS zurückübersetzt werden muss und weil die Vorlage etliche Klassen verwendet, die die Website auch einsetzt und die daher zu unerwünschten Layout-Effekten führen. In diesem Fall ist es aber wirklich mal leichter als selber machen, von daher freue ich mich einfach mal wieder über meine Erfahrung in solchen Dingen und über eine kleine Denksportaufgabe.
Mittags Kartons für die restlichen Bücher zusammentragen, etwas Haushaltskram, dann einkaufen. Unspektakulär. Das einzige, was mir auffällt: Junge Menschen in Geschäften werden zunehmend ungeduldiger mit älteren Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen, vor allem, wenn sie eindeutig einen türkischen oder arabischen Hintergrund haben. Das ärgert mich, und ich werde künftig da was zu sagen, wenn ich so etwas mitbekomme.
Danach bin ich sehr müde, schaue etwas fern, spiele Lotto, knabbere einen Lebkuchen.
Abends dann noch eine Stunde kleinere PHP- und CMS-Updates bei diversen Kunden-Websites, dabei den ZEIT-Verbrechen-Podcast von vor zwei Wochen. Ich erinnere mich an den besprochenen Fall (Bombenanschlag auf eine Familie in Rudow) und erfahre gespannt mehr zu den Hintergründen.
Woran ich mich erinnern will:
Morgens Sonne, abends Regen. Tagsüber hell, im Dunkeln gemütlich.