23. Januar 2020. Donnerstag. Das erste Mal um Viertel sechs wach. Zu früh. Das nächste Mal nach halb sieben. Aufgestanden, weil wir vormittags in die Stadt wollen und ich vorher noch einem größeren Fehler bei einer Website auf den Grund gehen muss.
Fehler gefunden, verschiedene Lösungsalternativen möglich, aber keine überzeugt so richtig. Es gut und „richtig“ zu machen, ist zu teuer.
Ich muss nachdenken.
Wir nehmen den Bus um 11:00 und drehen in der Stadt eine Runde: Blumenladen, dort einen bunten Tulpenstrauß für die Nachbarin gekauft. Dann zwei Klamottenläden, wo – Wunder geschehen! – H. nach jahrelanger Suche eine passable Jacke findet, die er auch zu Kunden anziehen kann und mag. Und das beste: Sie ist von wirklich guter Qualität und von 200 Euro auf 100 Euro herabgesetzt. Dank ausgeklügelter Rabattaktionen kommen noch zwei Unterziehrollis dazu, und am Ende zahlt er statt 240 Euro nur 102. Er ist glücklich, und ich bin es auch.
Dann ein kurzer Zwischenstopp an der Imbissbude, für jeden eine gigantische Portion Pommes, dann weiter zum SUpermarkt, wo wir letztendlich nur acht Flaschen Bier kaufen wie so zwei Asis. Wir passen damit aber gut ins Bild in diesem Laden.
Zur Bushaltestelle, der Bus hat zum Glück fünf Minuten Verspätung, sonst hätten wir ihn knapp verpasst. Er ist sehr voll, denn irgendwo war gerade Schulschluss.
Nach einer etwas beschwerlichen Fahrt mit halb ausgekugelter Schulter (weil ich mich so krampfhaft festhalten musste) und lahmen Händen und Armen (weil der Blumenstrauß so dick war), waren wir gegen halb zwei wieder zu Hause.
Dann mussten zwei Maschinen Bettwäsche gewaschen und aufgehängt werden, ein paar Kleinigkeiten an Websites waren zu erledigen, und die Lieblingskundin hatte noch Bedarf an einem längeren Telefonat, um Kleinkram zu besprechen.
Ich machte spät eine kurze Pause mit Knäckebrot und Buch im Sessel, dann musste ich noch ein Angebot kalkulieren, dabei tauchten Fragen auf, auf die ich teilweise recht schnell Antwort bekam, und bald war es halb sechs und wir mussten uns fertig machen, denn wir waren bei den Nachbarn eingeladen zum Geburtstag nachfeiern.
Das war nett, wir waren zu sechst (die Nachbarn und ihre ältesten Freunde), es gab Oliven undSchafskäse mit selbstgebackenem Brot als Appetizer und dann Lachs mit Reis und viel Salat, nachher Eis mit Eierlikör.
Man erzählte von den Enkeln, das war ungefährlich, man tauschte Nachrichten über die jüngste Todesfälle aus oder was aus diesem oder jenem geworden ist, von dem man lange nicht gehört hatte.
Als mn nach genug Alkohol etwas ins Politisieren kam, taten sich schnell Abgründe auf,aber als es drohte, unangenehm zu werden, bogen die Gastgeber das geschickt ab und die Gäste gingen dann auch bald.
Danach noch vertrauter Plausch mit den Gastgebern bis wir uns gegen eins auch endlich verabschiedeten (H. wollte wieder kein Ende finden, aber ich drängte etwas).
Woran ich mich erinnern will:
So offen und fröhlich hier immer alle tun (Rheinländer!): Einfach mal mit fremden Leuten locker quatschen, vielleicht ein paar Scherzchen oder freche Bemerkungen austauschen, ist nicht so üblich. Wie angenehm, dass das mit der Frau im Blumenladen gelang – die aber vom Dialekt her auch nicht von hier zu sein schien.
What I did today that could matter a year from now:
Beziehungen pflegen.
Mich über jemanden informieren, den ich kürzlich kennengelernt hatte.
Was wichtig war:
Kontakt.
Kommunikation.
Freundlichkeit.
Geduld.
Mich zurücknehmen.
Zuhören.
Erzählen.