25. Februar 2020. Dienstag. Aufgewacht um zehn nach fünf, aufgestanden um zwanzig nach. Angenehm durchgeturntes Gefühl im oberen Rücken und den Schultern. Ich spüre die tiefe Muskulatur, die durch Yoga aktiviert werden soll, heute deutlich.
Den herabschauenden Hund habe ich mir gestern auf Video aufgenommen, um meine Haltung zu kontrollieren. Da ist schon noch Luft nach oben.
Gestern sehr gelacht und geweint bei Almanya – Willkommen in Deutschland (2011, von Yasemin Şamdereli) und der Film geht mir noch nach.
Heute stand vormittags ein Außer-Haus-Termin mit M. an. Da dabei immer viel Kaffee getrunken wird, war ich den Rest des Tages entsprechend durchgedreht.
Wichtiges musste also vorher erledigt werden, was auch ganz gut gelang. Heute waren das vor allem Rechnungen. Ich liebe diese Kundin sehr, denn einige Stunden nach Versand der Rechnung per Mail ist in der Regel das Geld schon auf meinem Konto!
Dann noch ein kurzer Kontakt mit einem Kunden, der vorübergehend abgetaucht war, und um den ich schon begann, mir Sorgen zu machen. Nun kommt er mit einem neuen Kleinauftrag um die Ecke. Wenn er jetzt noch seine Uralt-Rechnung bezahlt, ist alles gut…
Das Treffen mit M. war entspannt, aber etwas kalt, denn wir saßen zwei Stunden bei acht Grad ohne Decken vor dem Café unter der Markise, weil M. unbedingt rauchen musste, und es goss in Strömen. Abhärtungsprogramm, man muss den Körper von Zeit zu Zeit etwas stressen.
Wieder zu Hause dann erstmal alle lebenswichtigen Dinge überwiesen (Miete, Strom, Krankenkasse), und nun fühlt sich das Leben schon viel besser an.
An Arbeit (oder Yoga) ist mit meinem aufgeputschten Kopf und zitternden Händen natürlich nicht zu denken, ich lade also für die bestehende Reise noch ein paar eBooks auf den Reader, räume die getrocknete Wäsche weg, mache einen Quiche-Teig, lege mich ins Bett, lese, schlafe, wache nach zehn Minuten wieder auf, lese weiter.
Ein halber Urlaubstag war das, und das war auch mal schön.
Woran ich mich erinnern will:
Die Reflexe, den dunkelhaarigen „südländischen“ Menschen fragen zu müssen, wo er denn „herkommt“ und dann bei der Antwort „Hamburg“ nicht wissen, wie man höflich weiterfragen soll, ohne wie ein Rassist zu wirken. Dabei ist doch schon die Ausgangsfrage rassistisch: Was hilft es mir bei der Einschätzung einer Person zu wissen, aus welchem Genpool sie stammt oder auf welche Berge ihre Urgroßeltern geschaut haben? Ich lasse es bei M. heute nochmal durchgehen, werde aber mit Sicherheit nochmal darauf zurückkommen.
What I did today that could matter a year from now:
Wer weiß?
Was wichtig war:
Rausgehen.
Frieren.
Nass werden.
Leben spüren.
Kontakte.
Aufhören.
Geld.