5. März 2020. Donnerstag. Was für eine Nacht. Erst konnte ich nicht einschlafen: Ich döselte immer kurz weg, um dann im letzten Moment hochzuschrecken und knallwach dazuliegen. Da waren keine blöden Gedanken, kein erkennbarer Stress, keine Sorgen, nichts. Dann schlief ich etwas und schreckte mitten in der Nacht hoch. Ein blöder Traum? Keine Erinnerung. Aber dann ging das Sorgenkarussell los, das sich vor allem um H.s überraschenden plötzlichen Tod drehte. Das ist ja meine „Lieblings“fantasie, quasi mein Sinnbild für Verlustangst, Existenzangst, Zukunftsangst. Wohl wissend, dass solche nächtlichen Gedanken hormonell und stoffwechselbedingt sind, versuchte ich es mit ein paar meiner erprobten Einschlafrituale und nach einigen Anläufen klappte es auch, dass ich ein- und dann ein paar Stunden durchschlief.
Aufgestanden dann um sieben.
Für heute Mittag „so gegen eins“ hatte sich der Handwerker angesagt, also wirbelten wir bis etwa zwölf: Ich besorgte Geld und Kleinigkeiten für einen Imbiss, wir räumten, saugten und organisierten, und dann verzog ich mich noch für ein Stündchen mit einem Buch auf mein Sofa, um die letzte Stunde Ruhe zu genießen.
Es wurde eins. Es wurde halb zwei. Es wurde zwei. Kurz vor halb drei rief der Mann an: Man sei jetzt erst auf einer weiter etfernten Baustelle fertig, könne also frühestens gegen drei, halb vier bei uns sein, und wenn sie uns dann das Abwasserrohr rausreißen, hätten wir bis morgen früh weder Wasser noch Klo – er schlage vor, morgen ganz früh zu kommen und dann loszulegen. Ob er denn alles an einem Tag schaffe? Wenn nichts schiefgeht, klappt das. Na denn. Also morgen „zwischen halb acht und acht“, wir sind gespannt.
Ich fiel in mein Nachmittagstief und war ja für den Tag auch ganz anders gepolt, an reguläre Arbeit war also nicht mehr zu denken. Ein paar dringende Mails beantwortet, eine kurze Hilfestellung für M. per Telefon, und das war es dann auch. Ich blieb einfach liegen und las weiter, natürlich zunehmend schlecht gelaunt.
Ein vergeudeter Tag. Aber immerhin habe ich mich ausgeruht und war morgens mal draußen.
Woran ich mich erinnern will:
Es gibt so Bücher, die tun mir nicht gut, weil sie auf der Grenze zwischen „eigentlich ganz okay mit sogar ein paar richtig guten Ideen“ einerseits und „grottenschlecht mit extrem dummen Protagonisten und noch dümmeren Dialogen“ balancieren. Solch ein Buch lese ich gerade, und ich will zwar wissen, wie es ausgeht, befürchte aber das Schlimmste und frage mich, ob ich diesem Ding noch mehr meiner Zeit geben soll.
What I did today that could matter a year from now:
Wohl nichts.
Was wichtig war:
Ausruhen.
Vorbereitet sein.
Nicht nachdenken.