Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Vögel

24. März 2020. Dienstag. Nachts nur einmal um 02:40 Uhr aufgewacht und aufs Klo gegangen. In den gegenüberliegenden Häusern brennt in den üblichen Wohnungen Licht. Hier musste wohl niemand seinen Rhythmus umstellen. Wieder ins Bett und unruhig geschlafen bis kurz vor fünf, dann konnte ich nicht mehr liegen: steifer Rücken, innere Unruhe, drückende Blase, und H. schnarchte. Also aufstehen und dem Konzert draußen lauschen: 5:00 Uhr Amsel. 5:15 Uhr Kohlmeise. 5:30 Uhr Spatzen. Schön ist das, diese Ruhe in der Stadt, ich genieße das sehr.

In der Arbeit heute ein wenig Update-Ärger bei meinen Entwickler-Tools, danach Kleinkram: Ein paar Änderungswünsche für etwas eigentlich schon Fertiges, eine Mini-Rechnung inklusive vorsichtiger Nachfrage nach dem Befinden, eine Aktualisierung einer Website inklusive ebenfalls vorsichtiger Nachfrage nach dem Befinden, noch ein paar Änderungen an ganz anderer Stelle und schließlich Verfeinerung der Struktur bei einem neuen Projekt, einem Relaunch.

Nachmittags dann Privates: ein wenig daddeln, Nest-Webcams zusammentragen, wo man Vögeln beim Nestbau, Brüten und der Aufzucht der Jungen beobachten kann (ein guter Startpunkt ist bei Vivara, wo zahlreiche Webcams präsentiert werden, die „Beleef de Lente“, ein Projekt der Naturschutzorganisation „Vogelbescherming Nederland“ (auf deutsch „Vogelschutz Niederlande“) seit 2007 kostenlos zur Verfügung stellt). Etwas hingelegt, gelesen und gedöst, aber nicht richtig geschlafen, Wäsche gewaschen und wegen der momentan extrem trockenen Luft in der Wohnung den Wäscheständer ins Schlafzimmer gestellt.

Abends ein wenig über den langjährigen sehr schlumpfigen Kunden geärgert, der einfach nicht erwachsen werden will. Er handelt stets nach dem Prinzip des geringsten Widerstands und verlässt sich bei Problemen, in die er unweigerlich immer wieder gerät, darauf, dass sein jungenhafter Charme alles irgendwie auflöst. In der Regel findet er wohl auch auch Frauen Dumme, die ihn dann rausboxen.
Aktuell hat er ein Projekt, das ich vor sieben Jahren umgesetzt hatte und das etwas knifflig war, von jemand anders relaunchen lassen. Leider hatte „jemand anders“ nicht wirklich Ahnung, was er tat und scheiterte irgendwann, wie so oft, an der (Server-)Technik. Nun erinnert er sich plötzlich wieder an mich und kommt munter und als wäre nichts gewesen, freudig mit „einem Auftrag für Dich“ winkend um die Ecke und möchte, dass ich – mal wieder – für ihn den Karren aus dem Dreck ziehe: „Du hast bestimmt eine Lösung!“ Die fette Kohle für den Relaunch hat er natürlich mt „jemand anders“ längst eingesackt und vom Budget ist jetzt „leider“ nicht mehr viel übrig.
Diesmal werde ich wohl etwas erzieherischer rangehen als sonst, lasse ihn jetzt erstmal schmoren und werde dann mir jeden verdammten Arbeitsschritt angemessen (!) bezahlen lassen.

Woran ich mich erinnern will:
Am Ende des Tages ist immer noch viel Arbeit übrig.

What I did today that could matter a year from now:
Nicht rausgehen.
Anders als gewohnt reagieren.

Was wichtig war:
Den Überblick behalten.
Steuern.
Pause machen.
Quick Wins abarbeiten.
Projekte vorantreiben.

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Ein Gedanke zu “Vögel

  1. Pingback: Klopapier | Annas Miniaturen

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