21. April 2020. Dienstag. Ganz gut geschlafen bis halb sieben. An den ständigen morgendlichen Sonnenschein kann ich mich gewöhnen.
Auch heute wenig Arbeitsmotivation, mein Unterbewusstsein schafft sich wohl Urlaub, nur leider nutzt das ja wenig, wenn es keiner meiner Kunden weiß, die also weiterhin Wünsche an mich herantragen und auf Sachen warten.
Also wie fast mmer mrogens ein Anruf von der Lieblingskundin und dann von mir eine Mail mit ein paar Ideen zu einem neuen Produkt, das wir künftig gemeinsam anbieten wollen. Dieses Konzipieren und Planen macht mir unglaublich viel Spaß, das könnte ich gerade viel mehr machen. Schade, dass man die ganzen Pläne irgendwann auch umsetzen muss.
Während wir beim Frhstück sitzen, kommen zwei Päckchen, eins von P. mit Ostersüßigkeiten und ein paar 3D-Drucken (auf meinen Wunsch hin hat er mir ein Modell des Corona-Virus ausgedruckt). Das andere eine Bestellung von letzter Woche: Für etwas Farbe in meinem Leben zwei Paar quietschgrüne Strümpfe und ein Halstuch in derselben Farbe, dazu ene naturweiße leichte, weite Sommerhose und ein braunes Halstuch. Quasi eine Hälfte respektabel, eine Hälfte verrückt. Wie ich.
Spielen, Wäsche waschen, feststellen, dass mein Kopf heute keinen Code will und angefangen, ein Regal im kleinen Zimmer auszuräumen. Ich brauche dringend ein Regal in der Küche, also muss jetzt hier etwas umgebaut werden. Passt ja auch zum Projekt „Ausmisten“, das seit Weihnachten zwar pausiert aber nicht ausgesetzt ist. Also ein Fach mit KRam und zwei sehr vollgestopfte Fächer mit Büchern ausgeräumt, dabei die Bücher abgesaugt, trotzdem Staub überall, die Bücher grob durchgesehen und das Aussortieren auf wann anders verschoben (in dieser Abteilung wird auch nicht viel verschwnden), alle Bücher nach Größe sortiert ins Wohnzimmer gestapelt (so muss ich beim Wiedereinräumen doch alles mal in die Hand nehmen, vielleicht fliegen dabei ein paar Sachen noch raus), einen Stapel mit Zetteln, Prospekten, Heftchen, Postkarten und anderem Kleinkram gemacht, den ich abends während der Nachrichten durchsortiere.
Essen, lesen, kurz schlafen.
Dann wil ich doch noch etwas arbeiten, aber diesmal will der Rechner nicht: Internet weg, obwohl im Router alles ok ist und auch Telefon funktioniert, das hatten wir in letzter Zeit ja schon öfter. Überhaupt streikt der Rechner seit einigen Wochen immer wieder mal mit kleinen Macken, ich weiß nicht, was ihm fehlt.
Also Neustarts von Rechner und Router und nochmal und nochmal bis es irgendwann wieder geht, aber nun habe ich keine Lust mehr.
Fotos bearbeiten, Nachrichten lesen, zunehmend unzufrieden. Lösung: Yoga.
Neue Übungen, die mich etwas fordern, mittendrin kommt H. nach Hause, er hat immer noch keinen Hausschlüssel, weil der bei M. am anderen Ende der Stadt liegt und nicht in der Post verlorengehen sollte, also klingelt H. und reißt mich kurz raus, ich finde aber wieder rein und mache die Lektion noch zu Ende.
Danach fühle ich mich besser, erschöpft, nicht mehr so rastlos-lustlos.
Wäsche aufhängen, P. anrufen und mich für das Paket bedanken, Vogel-Webcams anschauen, Geschirr spülen, Fotos bearbeiten.
Dann Nachrichten, dabei den Papierstapel durchsortieren, ein Drittel behalten, ein Drittel wegschmeißen, das letzte Drittel kann mit in eine Trödlerkiste.
Im Fernsehen auf ARTE Dokumentationen über Überwachung und KI. Nichts Neues, aber gut, das immer wieder mal zu hören und sich zu vergegenwärtigen: Die Begehrlichkeiten sind groß.
Zum Abendbrot Aubergine mit Hackfleisch, dazu Hirse.
Woran ich mich erinnern will:
Mein Rhythmus läuft in Intervallen von anderthalb Stunden: Schlafen, Arbeiten, Ausruhen, Wandern.
What I did today that could matter a year from now:
Zu Hause bleiben.
Regal ausräumen.
Was wichtig war:
Auf mich hören.
Ausruhen.
Pläne machen.
Kontakt.