7. Mai 2020. Donnerstag. Aufgestanden um 5:45. Trotz H.s Keyboardgeklapper tief und gut geschlafen. War das die Maibowle gestern abend? Oder doch eher der fehlende Mittagsschlaf?
Es ist bewölkt und kühl, der Tag fühlt sich wie Freitag an, was ja nun auch halb stimmt, denn morgen ist in Berlin erst- und einmalig ein Feiertag.
Ich bin ein wenig kopfschmerzig, aber das gibt sich später. Ein Hustenreiz und Kurzatmigkeit bleiben, und man ist ja gleich versucht, in Panik zu verfallen, bis mir einfällt, dass ich das im Frühling oft habe, und besonders schlimm Anfang Juli. Ist irgendwas mit der Luftfeuchtigkeit. Sommer-Asthma, keine Ahnung.
Ich hatte einem Kunden versprochen, heute etwas fertig zu haben, und da ich daran bisher noch so gut wie nicht gearbeitet hatte, ziehe ich das heute durch. Mehrere Sessions mit Pausen dazwischen, insgesamt dreieinhalb Stunden Projektarbeit, kurz nach vier schicke ich die Dateien weg.
Dazwischen: Frühstück, Telefonat mit der Lieblingskundin, Mails beantworten, einen Benutzerzugang zu einem CMS einrichten, Kuchen essen, Fotos anschauen.
Nachmittags zwei Beiträge in der diesjährigen Online-Version der re:publica angeschaut: Gewalt im Netz mit Renate Künast und Anna-Lena von Hodenberg [Beschreibung] und Die Coronavirus-Pandemie als Agitationsfeld für Rechtsextremismus mit Simone Rafael und Miro Dittrich [Beschreibung]. [Momentan ist nur der Stream des gesamten Tages auf YouTube online; falls die Beiträge einzeln geschnitten werden, verlinke ich sie hier noch.]
Ich merke: Der Kopf möchte wieder denken und ist bereit für Input, Ideen, Wissen.
Dann duschen, Bilder auf meinen Bilderdienst laden und ein wenig in aktuellen Texten zu Corona lesen. Jede Woche verschiebt sich der Schwerpunkt der Diskussion, diese Woche sind es die Demonstrationen gegen die Einschränkungen im Zuge der Pandemie-Bekämpfung, Verschwörungstheorien und eine Verteidigung der Wissenschaftler.
H. kommt erst um acht, pünktlich zu Tagesschau und Star Trek Into Darkness, zum Abendbrot gibt es die zweite Hälfte vom Spinatstrudel.
Woran ich mich erinnern will:
Wenn ich muss, kann ich auch arbeiten.
What I did today that could matter a year from now:
Zu Hause bleiben.
Projekt zum versprochenen Termin fertigstellen.
Was wichtig war:
Fertig machen.
Lernen.
Denken.
Allein sein.
Dranbleiben.
Pläne verfolgen.
Kein Mittagsschlaf.
Kuchen.