15. Juni 2020. Montag. Ist der Juni auch schon wieder halb rum. Aufgestanden um sechs, die Sonne scheint, die Luft ist feuchtwarm, aber erträglich, die Migräne hat sich verzogen.
Ich habe in den letzten beiden Wochen festgestellt, dass ein Spaziergang UND Yoga mich derart erschöpfen, dass ich nur vorher arbeiten kann. Was ich also bis Mittag nicht geschafft habe, bleibt liegen. Mit der aktuellen feuchten Wärme sinkt meine Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit nochmal ab, auch spüre ich, wie die Migräne sich immer noch irgendwo in dre Nähe herumtreibt und auf ihre Chance wartet. Ich beschließe also, mein körperliches Ertüchtigungsprogramm zugunsten mentaler Leistungsfähigkeit ein wenig herunterzufahren: Kopfarbeit bis zum frühen Nachmittag, dann Spaziergang/ Einkauf ODER Yoga. Haushalt ist ja schließlich auch noch zu machen, und da steht vor der Fahrt nach K. noch einiges an, was auch körperlich anstrengend ist.
Heute einen unglaublichen Energieboost gehabt. Da ich im Internet auch von anderen lese, die am Wochenende durchhingen, war es wohl tatsächlich das Wetter, das mich so ausgeknockt hat. Heute dagegen: Energie und Antrieb pur.
Unmengen Zeug erledigt: Drei Rechnungen geschrieben, Mails verschickt und beantwortet, mit der Lieblingskundin telefoniert, zwei Websites aktualisiert – und das alles noch vor dem Frühstück.
Danach eine weitere Website aktualisiert, Kleinkram auf zwei Websites geändert, Arbeitsplanung, Telefonat mit der Bank in K., um Online-Banking freizuschalten.
Spaziergang zum anderen Discounter und kleiner Wocheneinkauf, anschließend kurzer Spaziergang am Kanal, aber die Bänke sind vermüllt und im Wasser treiben vereinzelte tote Fische – das ist nicht die Aufenthaltsqualität, die ich mir wünsche, also abgedrecht und nach Hause marschiert.
Dort mit Heißhunger erstmal eine Tüte Chips verdrückt, dann Wäsche waschen, Erdbeeren essen.
Im Laden ist mir wieder mal aufgefallen, wie schwer sich vor allem ältere Männer tun, mit anderen Menschen zu reden. Sie drängeln, sie stehen ungeduldig und mit missmutigem Blick herum, sie brummeln passiv-aggressiv Zeug in den nicht vorhandenen Bart. Sie können nicht warten, aber sie können auch nicht sprechen. Was ist das?
Nachmittagsschicht: Eine weitere Website mit neuen Inhalten befüllt (bzw. ältere recycelt), für einen Kunden ein paar Tests mit dem sehr bekannten Homepage-Baukasten W…, von dem ich nur abraten kann, wenn man ein Minimum an Kontrolle behalten möchte.
Wäsche aufhängen, Teil des Küchenbodens putzen, Abendbrot machen, abdampfen, duschen, Fernsehen.
Zum Abendbrot Spargelsuppe, im Fernsehen erst der belanglose und unglaubwürdige „Kiss the Cook“ und danach der großartige und berührende „Kirschblüten und rote Bohnen„.
Woran ich mich erinnern will:
Dieses Gefühl von „Ich fange gerade erst an!“
What I did today that could matter a year from now:
?
Was wichtig war:
Rausgehen.
Wegschaffen.
Erledigen.
Steuern.
Putzen.
Ausgleich.