19. Juli 2020. Sonntag. Aufgewacht um halb vier, weil Klo. Ich schaue aus dem Fenster: Bewölkt. Ich glaube, sonst wäre ich doch rausgegangen, um zu schauen, ob ich nicht einen Blick auf NEOWISE erhaschen könnte…
Aufgestanden dann um halb acht.
Die Sonne scheint, der Himmel ist aber leicht diesig. Es ird wieder heiß und dampfig, die Schwüle lässt im Laufe des Tages ein wenig nach, aber wir stehen zu unserer Entscheidung, heute KEINEN Ausflug zu machen, auch wenn es die letzte Gelegenheit ist.
Stttdessen: Abhängen und rumgammeln. Mir gelingt das heute besser als H., ich stöbere mich durchs Internet, bestelle alte Postkarten als Deko, bearbeite Fotos, recherchiere Infos zu Gesehenem.
Sehr spätes „Frühstück“ gegen eins, danach Browsertabs aufräumen, Dinge nachlesen, auf dem Sofa liegen, lesen und nicht schlafen können trotz müde.
H. steht gegen halb vier auf, wir reden etwas über den Freund, der momentan total abzudrehen scheint (vermutlich ist es nur ein Großteil Drama Queen, die angeknackstes Selbstvertrauen kompensieren soll), trinken Kaffee, essen Eis, dann verzieht er sich etwas unzufrieden an den Rechner, aber nicht um zu arbeiten, sondern um Grundstückspreise zu recherchieren (wieder gestiegen, wir haben mittlerweile fast eine Verdopplung gegenüber 2013, das kann nicht gesund sein).
Kurz vor sechs aufgebrochen zu einer kleinen Spazierrunde auf Umwegen zum Friedhof und zurück durchs Dorf. Ich bin auf der Suche nach Gebäuden, die ich auf alten Postkarten entdeckt habe und finde sie auch. Glücklich. Schönstes Spätnachmittags-Licht und nun angenehme Wärme.
Zu Hause noch ein wenig Internet lesen, bevor ich in die Küche abtauche, während H. den Sitzplatz ganz hinten im Garten klar macht.
Es gibt „bayerischen Abend“ mit Mini-Haxen, Laugengebäck, Salat und Rettich, tatkräftig unterstützt von einer großen Anzahl winziger Käfer und von zwei Wespen und einer Stubenfliege, die beharrlich vom Fleisch abhaben wollen. DieWespen dürfen auch mal knabbern.
Der Nachbarskater schleppt mit stolzgeschwellter Brust einen erlegten Stieglitz an und legt ihn mitten auf unseren Rasen. Ich weiß, dass Strafen nichts hilft, also bemühe ich mich, beide zu ignorieren, den stolzen Kater und den toten Vogel, und mein Essen trotzdem zu genießen. Dem Vogel ist nun eh nicht mehr zu helfen. Schade drum. H. beseitigt ihn später und folgt leider nicht meinem Vorschlag, ihn den Katerbesitzern vor die Haustür zu legen. Ich hätte das gemacht; sie sollen wenigstens die Leichen beseitigen, die ihr geliebtes „Haus“tier anschleppt.
Heute nicht mehr lange egsessen, es wird kühl, und die Mücken plagen mich. Stattdessen mal wieder TV, es kommt ein Kommissar Beck mit Kristofer Hivju, und ich verschlafe nur eine gute Viertelstunde… Zwischendurch stehen wir kurz auf, gehen raus und winken zur ISS hoch, die man gerade zu angemessenen Zeiten beobachten kann.
Woran ich mich erinnern will:
Faul sein ist wunderschön…
What I did today that could matter a year from now:
?
Was wichtig war:
Ausruhen.
Der Hitze entfliehen.
Entspannt bleiben.
Mich nicht runterziehen lassen.
Immer wieder in mich hineinhören.
Abwechslung.
Mich nicht zu lange mit einzelnen Dingen beschäftigen, um nicht zu versacken.
Den Tag genießen.