27. September 2020. Sonntag. Unruhige Nacht, in deren Verlauf ich Kopfschmerzen nahen spüre. Erster Klogang um sechs, aber das fühlt sich noch nach zu wenig Schlaf an, also nochmal gewälzt und gedöst. H. schnarcht, das treibt mich dann gegen halb acht aus dem Bett.
Die Kopfschmerzen sind echt; sie werden zwar nicht schlimmer, verschwinden aber auch nicht. Eine Mischung aus Nackenverspannung, trockener Luft und Erschöpfung. Ich gehe es ruhig an, muss mich aber immer wieder zur Entspannung mahnen und mir aktiv keinen Druck machen.
Basics: Telefonumleitung raus, PC-Updates, Daten synchronisieren. Mich mit einem Bluescreen herumschlagen. Mit M. per Fernwartung die Daten vom USB-Stick mit dem Rechner synchronisieren. Koffer auspacken. Mittagsschlaf halten.
Dann Schönes: Erste Versuche mit dem Bearbeiten meiner Sternen-Fotos mit Lightroom. Das Programm nennt es „entwickeln“, weil aus Rohdaten, die teilweise wenig mit dem Seheindruck des menschlichen Auges zu tun haben, durch geschicktes Wählen verschiedenster Einstellungen erst das fertige Bild entsteht. Im Grunde ist dieser Prozess dem chemischen Entwickeln von Film recht ähnlich: Wie lange bleibt der belichtete Film in welcher Chemikalie liegen, wie ist die Zusammensetzung der verschiedenen Chemikalien, welches Fotopapier verwendet man? All das beeinflusst das fertige Bild. In der digitalen Variante stehen stattdessen Fragen wie: Welchen Weißabgleich wähle ich? Welchen Kontrast? Wie stark wünsche ich mir die Farbsättigung?
Und am Ende hat man dann entweder ein Bild, das ungefähr wiederspiegelt, was ich tatsächlich gesehen habe oder ein Kunstwerk der Verfremdung oder irgendwas dazwischen.
Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen und lerne, wie wenig ich weiß.
Abends auf ARTE der großartige Film Detroit von Kathryn Bigelow über den „Vorfall“ im Algiers Motel in Detroit im Sommer 1967.
Das wird wieder ein Thema sein, an dem ich mich festrecherchiere.
Zum Abendbrot Nudelauflauf mit Lauch, Fleischwurst und den frischen Tomaten der Nachbarin, die diese mir vorgestern noch geschenkt hat.
Woran ich mich erinnern will:
Mein erstes „richtiges“ Astrophoto.
What I did today that could matter a year from now:
Mich um mich kümmern. Weiterentwicklung.
Was wichtig war:
Ausruhen.
Langsam machen.
Rückzug.
Keine Pläne.