Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Fliegendes Kreuz

1. Oktober 2020. Donnerstag. Wach um halb sechs, aber das war zu früh. Nochmal eingeschlafen und um halb sieben aufgestanden.

Nachts von einem ehemaligen Schulkameraden geträumt, über den ich mich letztens mit M. unterhalten hatte. Ihn gegoogelt, aber nichts gefunden. Ist er abgetaucht? Oder einfach nicht im Internet aktiv? Hat er sich letztlich doch das Leben genommen? Den Namen geändert? Ich googele seine damaligen Kumpels, der eine ist Arzt geworden, der andere Apotheker. Ob ich sie mal nach ihm fragen soll? Vielleicht mache ich das…

Spektakuläre Aktion als ein megalang ausfahrbarer mobiler Kran morgens das schmiedeeiserne Kreuz vom Kirchturmdach hebt und vorsichtig auf der Straße ablegt, von wo es dann abtransportiert wird.
Erstaunlich wenige Menschen bleiben stehen, um sich das Spektakel anzuschauen. Ist der Berliner wirklich so abgebrüht oder einfach nur schrecklich ignorant?

Vormittags M. zum Kaffeetrinken und Schuldenbezahlen getroffen. Wir sitzen im kleinen Café am Friedhof, diesmal wieder auf der Sonnenseite mit Blick auf die Grabsteine. Sie spielt mit dem Gedanken, sich ein Smartphone anzuschaffen. Das ständige Beballere auf allen Kanälen – „machen Sie das einfach mit unserer App“ – zeigt Wirkung. Mir graust ein bisschen, denn ich werde das natürlich betreuen, regeln und erklären müssen. Und für Nachfragen zur Verfügung stehen.

Anschließend zusammen zum Elektromarkt, um ihr mal wieder eine neue Tastatur zu kaufen. Sie schrottet ihre alle paar Jahre, weil sie konsequent darüber isst und raucht. Essens- und Tabakkrümel, Asche und Staub machen über kurz oder lang jeder Tastatur den Garaus. Wenn man sie nie reinigt.

Nachmittags gute Nachrichten von der ehemaligen Betreuerin einer Kundin: Die lang ersehnten Zugangsdaten zum Server sind da, jetzt kann ich loslegen.

Kurzes Telefonat mit der Lieblingskundin, die morgen in die Ferien fährt.
Die Agentur des Oktober-Großprojekts ins Projektmanagement-Online-Tool „eingeladen“. Bei vier beteiligten Parteien ist das schon sehr sinnvoll.
Ein lange fertiges Projekt der Lieblingskundin endlich freigeschaltet. Es fühlt sich gerade sehr gut an, an Dinge einen Haken machen zu können.

Im Laufe es Nachmittags fühle ich massiv eine Erkältung nahen: Laufende Nase, Hustenreiz, Matschkopf. Großartig. Ich halte mit Lesen im Bett und Hot Whisky dagegen. Wäre doch gelacht…

Abends mareTV und Haxe (August) mit Schupfnudeln (September) und Pastinakenpüree (Mai). Der Tiefkühler muss mal leerer werden…

Woran ich mich erinnern will:
In der Sonne sitzen und Kaffee trinken.

What I did today that could matter a year from now:
Rausgehen unter Menschen.
Technikberatung.

Was wichtig war:
Kontakt.
Schauen.
Erzählen.
Machen.
Ausruhen.

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