Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Willst Du schnell und sicher reisen…

7. November 2020. Samstag. Aufgestanden um halb sechs. Wir fahren zwei Stunden später als sonst, aber ich brauche Vorlauf, will nicht hetzen müssen.
Die Nacht war unruhig: Jede Stunde aufgewacht, um festzustellen, ob ich noch weiterschlafen kann oder schon aufstehen muss.

Dann alles sehr entspannt, nur der Bierdunst aussendende H. geht mir gehörig auf den Wecker. Aufbruch kurz nach halb acht (der Zug geht um 8:45 Uhr, ich habe aber die ganze Zeit 8:35 Uhr im Kopf).

Beim Bäcker kleine Reiberei mit einem Deppen, der vergessen hat, seine Maske aufzusetzen, und nun ist es gegen seine Männlichkeit oder gegen was auch immer, das zuzugeben und zu korrigieren.

Ansonsten alles sehr entspannt: Alle tragen Maske, U-Bahn, S-Bahn, Hauptbahnhof und Züge sind angenehm leer. In beiden ICEs sind mit uns vielleicht zehn Leute im Waggon, größtenteils weniger (2. Klasse).

Umsteigen in Dortmund ebenfalls entspannt (selber Bahnsteig, halbe Stunde Zeit), Fahrt reibungslos, Ankunft pünktlich.

Ich mache einen Blitz-Basis-Einkauf im Supermarkt, wir bekommen den nächsten Bus und sind um fünf im Dorf.

Die Nachbarn begrüßen uns, kurzer Plausch, die Frau ist schon wieder anders krank. Ihr übersteigertes Pflichtgefühl wird sie noch umbringen.

Ankommen im Haus, alles gut. Die Heizung im Keller sabbert etwas, das müssen wir uns anschauen. Der Keller riecht penetrant nach den eingelagerten Äpfeln.

Auch im Garten ist alles in Ordnung; der kleine Rhododendron schiebt seine zweite Blüte nach (das hat er letztes Jahr auch schon getan), die Aster ist doch noch aufgegangen, alles Gepflanzte vom letzten Mal ist angewachsen: Der Phlox, die Petersilie, der Oregano. Die zweite Dahlieblüht und sieht genauso aus wie die erste, die Ringelblumen haben sich ausgesät wie blöd und machen sich daran, die Welt zu übernehmen. Der Feuerdorn vorne ist leer gefressen, der hinten trägt noch alle Beeren. Amseln gibt es noch, ebenso wie den Nachbarskater.

Wir sitzen kurz auf der Terrasse, aber es wird schnell kalt, als die Sonne untergegangen ist. Die Nachbarn links grillen Fisch auf der Terrasse, die kleineren Nachbarskinder brechen um sechs mit Laternen und Fackeln zu einem kleinen Martinsumzug auf.

Ich packe meine Sachen aus und lege mich dann auf mein Sofa: die leichten Stiche in der linken Schläfe wachsen sich zu einer Migräne aus. Ich schlafe ein und wechsle gegen halb neun ins Bett.

Woran ich mich erinnern will:
Morgens die Wiesen imNebel, dann warme Sonne auf dem Bahnsteig in Dortmund.

What I did today that could matter a year from now:
Reisen.

Was wichtig war:
Ruhe bewahren.
Atmen.
Erholsame Tage visualisieren.

Begegnungsnotizen:
H. (Haushaltsmitglied)
Beim Bäcker am U-Bahnhof: ein Kunde ohne Maske, Ladeninhaber ohne Maske (ich weiß nicht, ob ich dort noch einkaufen sollte…).
U-Bahn, S-Bahn: recht leer, Abstand kein Problem, alle mit Maske.
Hauptbahnhof: dito, allerdings etliche Menschen ohne Maske.
Zwei Züge, Hauptbahnhof Dortmund: dito, alle mit Maske.
Hauptbahnhof K.: Recht leer, aber Abstand halten teilweise schwierig (enge Gänge/ Türen), alle tragen Maske.
Supermarkt am Bahnhof: Mittelvoll, alle mit Maske, aber Abstand schwierig.
Bus ins Dorf: Außer uns nur zwei Fahrgäste (mit Maske), Abstand kein Problem.
Nachbarn: draußen, drei Meter Abstand, alle ohne Maske.

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2 Gedanken zu “Willst Du schnell und sicher reisen…

  1. Also, wenn man überall nicht einkauft, wo Maskenverweigerung stattfindet, dann reduziert sich die Auswahl doch sehr. Mein Freitagseinkauf auf dem Wochenmarkt Maybachufer fiel dann doch sehr mager aus, weil die überwiegende Mehrheit der Obst- und Gemüsestandbetreiber keine Maske oder selbige unter dem Kinn plaziert hatten.

    • Am Maybachufer war ich vor ein paar Wochen und bin aus maskenlosem Gedrängel geflohen. Tragen denn mittlerweile wenigstens mehr Marktbesucher eine Maske? Wird der Zugang reglementiert/ kontrolliert?
      Mit Obst und Gemüse, das ich abwaschen kann, habe ich weniger Probleme; ich weiß ja auch zu Nicht-Pandemie-Zeiten nicht, was einer für Viren und Bakterien mit sich herumträgt. Und wer mit derselben Hand die belegten Baguettes aus der Vitrine holt, mit der er das Geld anfasst, achtet eben auch sonst nicht allzu sehr auf Hygiene, das wird einem jetzt nur alles bewusster. Ich werde meinem Bäcker sicher auch weiter die Treue halten, weil: lecker 😉

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