Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Späte Genugtuung

10. November 2020. Dienstag. Halb fünf wach und mit Unruhe und Angst (Was habe ich vergessen? Was ist schiefgegangen? Was liegt heute an?) dagelegen. Atmen, entspannen, wieder einschlafen. Zwanzig nach sechs ausgeschlafen und enstpannt aufgewacht und aufgestanden.

Es dauert lange, bis der Stress abebbt. Hätte ich nicht etlichen Leuten Dinge versprochen, die schon wieder überfällig sind, ich hätte jetzt erstmal Urlaub eingelegt und alles Aufgeschobene dann in zwei Wochen gemacht.
Aber nun ist es, wie es ist, und ich quäle mich durch einenVormittag voller Aufgaben, die alle nicht schlimm sind, aber die ich gerade jetzt abgrundtief hasse.

Längere Telefonate mit M. und der Lieblingskundin, die zum Glück geduldig ist; ein paar Korrekturen an einer anderen Website, ein paar Mails hin und her, weil Zugangsdaten nicht stimmen und eine sehr überraschte potentielle Neukundin, die auf diesem Weg erfährt, dass sie von ihrem ehemaligen Webdesigner gar keine Daten für einen Admin-Zugang erhalten hat.
Kolleg*innen, das geht so nicht.

Um halb drei sehr müde und hungrig, daher gegessen, gelesen und versucht zu schlafen. Um fünf aufgewacht und nun richtig müde, dazu steif in Rücken und Nacken und mit leichten Kopfschmerzen. So hatte ich mir die Erholung eigentlich nicht vorgestellt.

Der Kopf mag nix mehr außer daddeln und vielleicht noch ein wenig die Festplatte aufräumen, auch gut.

Eine späte Mail von einem Kunden, macht mir gute Laune: Er lehnte vor sechs Jahren vehement ab, ein paar hundert Euro für das Update seiner Website-Software auszugeben und hat nun jemand anderen mit einem PHP-Update beauftragt. Das hat nun die völlig veraltete Seite gecrasht und man fordert mich auf, das „schnellstmöglich“ zu reparieren.
Meine Antwort ist ein höfliches aber bestimmtes „Sowas kommt von Eurem verdammten Geiz, und nun seht selber zu, wie ihr das gewuppt kriegt“, verbunden mit dem „Angebot“, die Seite komplett neu aufzusetzen und bei dieser Gelegenheit vielleicht auch gleich eine Website zu bauen, die man auf Smartphones und Tablets anschauen kann.

H. hat eine Firma im Nachbardorf aufgetan, die Getränke nach Hause liefert. Der Getränkeeinkauf, vor allem das Wegbringen von Leergut, war in den letzten Jahren der Hauptgrund für uns, uns einmal pro Aufenthalt das Auto vom Freund auszuleihen und damit einkaufen zu fahren.
Wenn das jetzt mit einer Lieferung klappt, müssen wir das nicht mehr unbedingt tun, und das wäre ganz angenehm, denn seit der Freund ins ehemalige Elternhaus ins benachbarte Städtchen gezogen ist, ist das Autoholen umständlich und zeitaufwändig geworden.
Nun soll Donnerstag die erste Lieferung kommen, wir sind gespannt.

Abends restlichen Auflauf von gestern und auf ARTE Dokus über die Corona-Strategien von Deutschland, Frankreich, Schweden und Wuhan.

Woran ich mich erinnern will:
Wenn der Scheiß nicht von selber verschwindet, muss man eben manchmal einfach nur machen.

What I did today that could matter a year from now:
Klare Grenzen setzen.

Was wichtig war:
Machen.
Ausruhen.

Begegnungsnotizen:
H. (Haushaltsmitglied)

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