Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Drecksarbeit im Flur

20. November 2020. Freitag. Geschlafen bis dreiviertel acht. So geht Urlaub!

Für die Lieblingskundin schreibe ich zwei Rechnungen, für einen Kunden, der nicht weiß, dass ich Urlaub habe, aktualisiere ich die Website. Das ist Kleinkram und strengt mich nicht an.

Nach dem Frühstück Planungssession mit H., der unzufrieden ist, „weil nichts voran geht“: Was muss getan werden, was hätte er gerne noch fertig, wo braucht er meine Hilfe?

Mittags kurzes Telefonat mit einer Neukundin über die nächsten Schritte bei ihrem Projekt. Dann führt H. mir stolz Dinge in seinem Musik“studio“ vor. Ich verkneife mir das Offensichtliche: Vielleicht geht es im Haus nicht voran, weil Du nächtelang am Computer hängst und Musik machst und dann tagsüber zu müde und lustlos bist bzw. Dinge für Kunden machen musst? Aber ich sage es nicht, denn H. braucht auch seine Auszeit und etwas anderes in den Kopf als nur Arbeit und am Haus bauen, und ich bin froh, dass er das Musikmachen wieder für sich entdeckt hat.

Mittags nach einem kleinen Imbiss beiderseitige Pause, H. im Bett, ich im Sessel, dann Kaffee und Kuchen. So lässt sichs leben.

Dann zwei Stunden Arbeit im Flur, vor der H. sich aus Unsicherheit seit zwei Wochen drückt: alten Putz mit der Flex und dem Hammer entfernen. Es macht gar nicht so viel Dreck, aber viel Lärm, und am Ende haben wir eine saubere Kante, wo die Unterlattung für die Abdeckplatte angeschraubt werden kann.
H. ist selig und voller Optimismus und Tatendrang. So ist es ja oft: Man drückt sich vor einer Arbeit, weil man nicht so recht weiß, und dann wächst das Ding im Kopf zu unermesslicher Größe an, und am Ende macht man eine Stunde oder zwei, und pfff, die Luft entweicht, und alles ist schön. Oder zumindest weiß man dann, wie es weitergeht.

Abends noch ein Stündchen Familienforschung, während H. Essenmacht: Kasseler und gebratene Champignons. Nach dem Essen spielen wir noch eine Runde Scrabble, das ist auch mal wieder schön und ein guter Abschluss für diesen Tag.

Woran ich mich erinnern will:
Ruhig und entspannt sein.

What I did today that could matter a year from now:
Im Flur bauen.

Was wichtig war:
Ausruhen.
Trotz Unlust einfach mal machen.
Beruhigen.
Raum geben.

Begegnungsnotizen:
H (Haushaltsmitglied).

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