19. Dezember 2020. Samstag. Aufgestanden um halb acht, das ist eine gute Zeit.
Wieder ein sonniger Morgen, das tut so gut.
Meine Weihnachtsstimmung dieses Jahr ist sehr anders als sonst, aber nur indirekt wegen Corona: ich bin dieses Jahr trotz weniger Zeit (weil wir ja erst am zweiten Advent zurück nach Berlin gekommen sind) viel weiter mit meinen Vorbereitungen. Zum einen weil es weniger Projektarbeit gibt , bzw. ich die einfach im Herbst konsequenter abgearbeitet und nicht so viel verschoben habe, zum anderen weil ich viel weniger unterwegs bin, also zu Einkäufen, Treffen, Weihnachtsmärkten, Weihnachtsbeleuchtung anschauen usw., was mich sonst jedes Mal jeweils einen halben bis ganzen Tag kostet.
Das Unterbewusstsein signalisiert zwar nach wie vor Stress, aber das ist Quatsch, im Grunde erhole ich mich gerade sogar etwas, was für die Vorweihnachtszeit völlig atypisch, ja geradezu absurd ist.
Aber vielleicht komme ich dieses Jahr meinem eigentlichen Weihnachtsideal tatsächlich näher als je zuvor. Mein ideales Weihnachten ist: Sauber. Hell. Aufgeräumt. Klar. Ruhig. Zeit. Neues „Spielzeug“ oder ein neues Buch. Lecker essen. Entspannt. Ohne Druck. „Was will ich jetzt als nächstes?“ statt „Was muss unbedingt noch erledigt werden?“ Leere Straßen. Sonne. Kälte. Ein Spaziergang. Muße. Freundliche, entspannte Menschen.
Ich habe dieses Jahr erst einmal Weihnachtsmusik gehört, und sie brachte mich nicht wie sonst in Stimmung, sondern ging mir auf die Nerven. In meiner Wohnung gibt es bisher bis auf den Kiefernstrauß und etwas Eibe und Ilex, die wir aus dem Garten mitgebracht hatten, keine weihnachtliche Deko. Und es wird auch nicht mehr viel Deko geben. Keine Pyramiden, Figürchen, Sternchen hier und Glitzer da. Ein paar rote Akzente hier und da, sonst viel Weiß und Licht.
Dieses Jahr wird Weihnachten endlich einmal ruhig und besinnlich, ohne akustischen und visuellen Lärm. Und wer nervt, wird mit offensiver Freundlichkeit bestraft oder ignoriert.
Das wird so, so schön…
Aber heute noch arbeiten: Fotos bearbeiten, Entwürfe der Lieblingskundin sichten und meinen Senf dazugeben, an einer der Seiten, die nächste Woche online gehen sollen, weiterarbeiten.
Mit H. einkaufen und zum Briefkasten gehen.
Eingestaubte Gläser spülen, Regalfächer abstauben, Küchenschränke und Herd außen putzen, Geschirr spülen, einen Keksteig machen und eine zweite Sorte Kekse backen.
Mit H. Kaffee trinken.
Bügeln, aufräumen, Blumen gießen.
Zum Abendbrot Reste von gestern (Spitzkohl, Linsen), im Fernsehen zwei Folgen Kommissar Bäckström. Uninteressant.
Woran ich mich erinnern will:
Ich habe Techniken und muss mich nicht tot stellen.
What I did today that could matter a year from now:
Rausgehen.
Was wichtig war:
Innehalten, nachdenken, Strategie entwickeln.
Weitermachen.
Richtung ändern.
Wissen anwenden.
Begegnungsnotizen:
H (Haushaltsmitglied).
Kunden und Mitarbeiter im kleinen Supermarkt.