Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Der achtunddreißigste Tag im Danach: Geld bekommen

Viel Durcheinander und Jammern überall führt zu einem kleinen Erfolg und etwas Entspannung. Gesamtlage weiterhin unübersichtlich.

5. März 2021. Freitag. Zu wenig und schlecht geschlafen, vielleicht sieben Stunden, davon knapp drei mit laufendem Fernseher und drei andere mit stündlichem Aufwachen.
Ich bin knochenmüde und habe Kopfschmerzen.

Ich merke, ich muss die Reißleine ziehen und nochmal mit einem eisernen Besen durch alles durchgehen.
Vor allem brauche ich Klarheit in Bezug auf den Ablauf der Trauerfeier und die Urne. Alles andere ist jetzt sekundär, außer der Fertigstellungstermin für das aktuelle Projekt (Montag).

* * * * *

Verabrede mich für Montag mit einer alten Bekannten, die mir nette Erinnerungen an H. geschickt hat und die nun doch nicht zur Beisetzung kommen kann.

Diverses Arbeiten: Eine Homepage aktualisieren, mit der Lieblingskundin telefonieren, eine Rechnung schreiben.

P. ruft an, er kommt Dienstag aus dem Krankenhaus. Terminvereinbarung für Dienstag Mittag mit dem Bestatter, Termin an die anderen Beteiligten weiterleiten. Längeres Telefonat mit Freund B.

Noch eine Rechnung schreiben, das Bier in der Brauerei in K. bestellen, Lotto spielen (mit H.s Zahlen von vor einem Jahr).

Die Kundin, mit der ich gestern telefonierte, bietet mir an, zwei Anzahlungsrechnungen zu stellen, dann könne sie sofort Geld überweisen. Die Rettung!

Der IT-Experte, der H.s Kunden übernimmt, ruft an, stellt Fragen zu Kunden, aber ich weiß es doch auch nicht. H.s Haltung zu vielen Dingen kann ich nicht vermitteln – lebten wir wirklich so sehr in einer eigenen Blase? Oder bin ich momentan nur vollkommen blockiert? Ich erinnere mich an gar nichts mehr…

* * * * *

Treffe eine andere Bekannte zum Spaziergang am Kanal. Es ist kalt und windig, ich bekomme Kopfschmerzen. habe die Mütze vergessen. Intensive Gespräche, sie hat auch ihren Anteil an Todesfällen im Leben gehabt.

Wieder zurück mit Malerin S. telefoniert. Sie schlägt vor, sich mal abends zu treffen und zusammen zu essen. Also „abends“ gegen sieben. Mal sehen, ob ich das kann, ohne vom Stuhl zu kippen.

* * * * *

Höllen-Kopfschmerzen. Lege mich ein Stündchen hin (mit Fernsehen), döse wohl auch mal kurz weg.

Dann noch eine andere Homepage aktualisieren, Kontostand prüfen, Überweisung an die Brauerei.

Mail an WM; Telefonat mit M. Ich bin alle.

Mache mir den letzten Rest Bami Goreng warm, dazu etwas Salat.
Schaue in der ARTE-App Dokus über Kontinentalverschiebungen. Leidlich interessant.

* * * * *

Woran ich mich erinnern will:
Es räumt sich auf: Termine stehen fest, das Bier ist bestellt…

What I did today that could matter a year from now:
.

Was wichtig war:
Machen.
Rausgehen.
Ansprache.
Ablenkung.
Verständnis.
Erzählen können.

Begegnungsnotizen:
Bekannte KB (draußen, ohne Maske, mit Abstand).
Menschen auf der Straße und am Kanal.

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