6. August. Dienstag. Etwas besser gefühlt und wieder Lust zu arbeiten. Viel Kleinkram erledigt und Mails beantwortet – Hauptsache, der virtuelle Arbeitsstapel schrumpft und die Liste erledigter Dinge wird länger und länger. Keinen Draht zum Coden heute, stattdessen Inhalte erstellen, Bildbearbeitung, SEO.
Mittags längeres Telefonat mit M. und ihren Geburtstag geplant. Geschenke bestellt (weil ich gerade kein Geld habe, kann ich nichts kaufen gehen, sondern muss Gutscheine von Online-Händlern aufbrauchen, die ich irgendwann geschenkt bekommen habe).
Das Buch „Blauer Hibiskus“ von Chimamanda Ngozi Adichie (übersetzt von Judith Schwab) zu Ende gelesen. Sehr begeistert über die Vielschichtigkeit bei oberflächlicher Einfachheit. Dies ist ein Buch, das alle verschrobenen jungen Mädchen lesen sollten, die nachdenklichen, in sich gekehrten, stillen. Die, die wissen, dass da mehr ist. Die, die leiden, an der Welt, an den Menschen, an sich selbst.
Denn das ist eine universale Geschichte, die hier erzählt wird, eine Geschichte von Macht, Kontrolle, Unterdrückung und Gewalt einerseits und buntem, sprudelndem Leben andererseits, eine Geschichte von Hell und Dunkel, von männlich und weiblich, von Liebe und Hass, von Einsamkeit und Gemeinschaft.
Woran ich mich erinnern will:
Wie es sich anhört und riecht, wenn nach einem schwülen Tag plötzlich der Himmel die Dusche anstellt und es rauscht, zuerst der Wind in den Blättern, dann der Regen, wie der Staub im Wasser zu Schlamm wird, wie der Schmutz von allem abgewaschen wird. Und der Geruch nach Erde danach.
Annas Miniaturen 