14. Juli 2020. Dienstag. Nach kurzer und unruhiger Nacht aufgewacht um 6:15. Müde aber entspannt, denn heute steht nichts Dringendes an.
Wieder schönstes Wetter. Der Nachbarskater begrüßt mich beim Öffnen der Terrassentür: hungrig, langweilig. Seine Leute fehlen ihm (sie sind am Samstag in Urlaub gefahren). Meine Dusche gestern Abend, als er unbedingt eine Maus in meinem Rosmarin stellen und töten wollte, hat er vergessen oder verdrängt. Zumindest trägt er sie mir nicht nach.
14. Juli, französischer Nationalfeiertag, immer ein großes Ereignis im Rahmen der Tour de France. Meine Sommerroutine: Arbeiten, im Hintergrund läuft die Live-Übertragung, zwischendurch schaue ich mal ein wenig Landschaft.
Den ganzen Tag geht mir die Strophe aus George Brassens‘ La mauvaise réputation [Link zu YouTube] durch den Kopf:
„Le jour du quatorze juillet
Je reste dans mon lit douillet.
La musique qui marche au pas
Cela ne me regarde pas.
Je ne fais pourtant de tort à personne
En n’écoutant pas le clairon qui sonne.
Mais les braves gens n’aiment pas que
L’on suive une autre route qu’eux.
Non les braves gens n’aiment pas que
L’on suive une autre route qu’eux.
Tout le monde me montre au doigt
Sauf les manchots, ça va de soi“
Und heute mögen es die „guten Menschen“ genauso wenig wie damals, wenn man eigene Wege geht.
Mein Weg führte mich heute weg vom Schreibtisch und unter anderem in den Keller, wo wir weiterhin versuchen, die Kollateralschäden der Wasserrohrverlegung im März zu beheben. Leider fehlt passendes Material und H. hat zumTeil falsches Zeug geordert, was wir hierfür nicht benutzen können. Dann überlegen wir lange, wie wir eine spitze Ecke im Flur sinnvoll verschließen können.
Am Ende sind wir beide frustriert und genervt, sehen andererseits aber auch etwas klarer, zumindest über die Dinge, die nicht gehen. Ich muss mich künftiger mehr und früher in derartige Bauvorhaben einmischen; gemeinsam können wir viele Ideen von vornherein ausschließen und sparen uns künftig so vielleicht Zeit und Fehlkäufe. Ist schließlich auch mein Haus.
Zwischendurch Rosenbeet-Pflege (Verblühtes abschneiden), Gartenfotos mchen, Wäsche waschen/ aufhängen, Geschirr spülen, aufräumen.
Nachmittags im Liegestuhl gelesen, aber schlafen ging wieder nicht. Hinterher müde und knatschig, während mir fast die Augen zufallen.
Am frühen Abend regnet es etwas und wird kühler, danach riecht es wunderbar nach feuchter Erde.
Abendbrot gibt es drinnen: Rigatoni mit Zucchini, Zitrone, Tomate, Chili und Blauschimmelkäse.
Danach nochmal kurz auf die Terrasse.
Woran ich mich erinnern will:
Herrlich bunte Gladiolen.
What I did today that could matter a year from now:
Mich in die Bauplanung einmischen.
Was wichtig war:
Zeit nehmen.
Immer wieder runterkommen.
Konstruktiv bleiben.
Ausruhen.
Gartenarbeit.