13. September 2020. Sonntag. Unruhige Nacht; H. kam erst gegen drei ins Bett. Oft aufgewacht; aufgestanden um 6:17 Uhr.
Am Himmel stehen Mars, eine dünne Mondsichel und die Venus, nachdem wir gestern Abend schon Jupiter und Saturn begrüßt haben.
Erster Kaffee auf der Terrasse. Herrlich!
M. steht gegen halb acht auf, wir gehen zusammen zum Bäcker und holen Sonntagsbrötchen.
Erstes kleines Frühstück mit M. auf der Terrasse, mit Besuch des Nachbarkaters. Gegen elf „richtiges“ Frühstück zu dritt.
Es werden sommerliche 27 Grad, der Himmel ist blau mit zarten Schleierwolken, die Bienen summen um die Astern, die orangenen Beeren des Feuerdorns leuchten mit den roten der Eibe um die Wette.
Ich räume mich einbisschen auf, innerlichwie äußerlich, M. verbringt den Tag mit einer Zeitschrift im Liegestuhl, H. am Computer.
Friedlich.
Später bringt M. eine gwisse Dissonanz rein: sie ist gelangweilt und unleidlich und lässt Ihre Umwelt daran teilhaben. Ich befriede. Noch.
Alle freuen sich auf den geschenkten Kuchen der Kommunion in der Nachbarschaft, aber das war nix: Eine Torte mit furchtbarer Buttercreme, die mir noch drei Stunden später Übelkeit verursacht (dabei hatte ich nur zwei Kuchengabeln voll), ein Milchschnitten-Kuchen, der nicht besser ist als das Original, nur pappig-süß. Nett: Eine klassische Nusstorte, nur leider mit viel zu dicker Marzipandecke. Das einzig leckere sind ein klassischer Obstkuchen (mit – bis auf Erdbeeren – Obst aus der Dose) und ein Schokokuchen mit Zuckerguss-Herzen verziert.
Das klingt nach Unmengen, aber es war von jeder Sorte nur ein kleines Stück auf dem Teller, so dass für jeden von jeder Sorte ein bis zwei Gabeln voll blieben.
Und das alles klingt jetzt furchtbar undankbar, aber ich habe mich wirklich sehr über die Geste gefreut – es war halt einfach nicht mein Geschmack.
Abendbrot auf der Terrasse: Sahnehering mit Pellkartoffeln. Alle ziehen sich früh zurück.
Woran ich mich erinnern will:
Bienen auf Astern. Mond und Planeten am Morgenhimmel. Eine Sternschnuppe.
What I did today that could matter a year from now:
?
Was wichtig war:
Ruhe bewahren.
Ein bisschen Frust ablassen.
Helfen.
Rückzug.
Fotos.
Tut mir leid, daß das Kommunion-Kuchen-Geschenk nicht vertragen wurde. Ich mußte trotzdem schmunzeln, weil diese Kombination (Obstkuchen mit Dosenobst, Nußtorte mit dicker Marzipandecke und schwere Buttercreme) typisch für die zweite Hälfte der 1960iger Jahre war. Die Milchschnitte kam erst in den 1970igern auf den Markt. Und sie wurde von Verbrauchern als dreisteste Werbelüge mit dem goldenen Windbeutel ausgezeichnet. Ich wünsche, daß zukünftige kulinarische Zeitreisen besser vertragen werden. Noch erholsame Urlaubstage.
Ich fand es auch sehr amüsant, vor allem weil von den Gästen kaum einer über 50 zu sein schien. Aber vielleicht waren die Kuchen auch Mitbringsel von der Oma und der Großtante, die lieber zu Hause geblieben waren… 🙂