7. März 2020. Samstag. Bis sieben Uhr geschlafen. Sehr angenehm. Die Luft im Haus riecht nach Baustaub.
Geruhsamer Start in den Tag, dann spätes Frühstück und Planungssession mit H. sowie Putzplan. H. fährt einkaufen, ich lege los: Wäsche waschen, Geschirr spülen, Badgardine abnehmen, dabei alles putzen, was ich anfasse, also Waschmaschine, Dose mit Waschpulver, Wäscheleinen, Wäscheständer, Leiter usw. Bis halb drei zugange, dann doch erschöpft, lahm und müde. Zwei Stündchen hingelegt, davon etwa eine halbe Stunde gelesen, dann geschlafen.
Nach Kaffee und Kuchen die gewaschene Badgardine aufgehängt, H. putzt dann noch das Bad (Wände, Fenster, Boden), mir langt es für heute.
Ich bin ungeduldig und erschöpft. Überhaupt ist meine Grunderschöpfung momentan anscheinend endlos und ich ziehe immer rabiater immer engere Grenzen für Ansprüche von außen. Ich bin knatschig, ungeduldig, rigide, gestresst. Mir scheint, ich wende eine ungeheure Energie auf, um mich zusammenzuhalten, und dann bleibt für entspanntes Miteinander nicht mehr viel übrig.
Auch nicht für Dinge, die mir gut tun: Die ganze Woche habe ich kein Yoga gemacht, ich habe einen völlig durchgeknallten Tagesrhythmus, die Schlaferholung reicht nur bis mittags, nichts macht mir Freude, mein Stresszahn feiert Parties und ich fühle mich von allem überfordert.
Ich möchte H. gerecht werden und kann es doch nicht, und dann prügele ich mich selbst, weil: Ich schaffe nichts, ich bin keine gute Partnerin, und ich kann mich noch nicht mal erholen – Was soll das also alles? Wozu stehe ich morgens überhaupt auf, wenn ich mich doch nur durch den Tag schleppe, mir selbst und allen anderen auf den Wecker falle und nichts gebacken kriege?
Meine Systeme versagen, mein innerer Kompass ebenfalls: Ich weiß nicht mehr, was angemessen ist und was nicht, wo meine Prioritäten liegen sollten, was ich will und was nicht, was mir letztendlich gut tut und was nicht.
Woran ich mich erinnern will:
Vormittäglicher Tatendrang.
What I did today that could matter a year from now:
–
Was wichtig war:
Allein sein.
Eigener Rhythmus.
Grenzen ziehen.
Reden.
Machen.
Anfangen nachzudenken.