Anna denkt nach, Anna schreibt, Miniaturen

Grau in grau

7. Januar 2021. Donnerstag. Aufgestanden um 7:15 Uhr.
Beim Blick in die Nachrichten gleich wieder satt gewesen. Wenn es tatsächlich noch eines weiteren Beweises bedurft hatte, dass die geistigen Brandstifter eine reale Gefahr für die Demokratie darstellen, dann sollte er jetzt wohl erbracht sein. Aber es kommt Beweis um Beweis und wird doch imer schlimmer, weil die Menschen nicht begreifen können. Oder wollen.

H. hat ganz gut geschlafen, das erste Mal komplett ohne Schmerzmittel und Salbe. Der Rücken fühlt sich „rauh“ und „eckig“ an. Ich empfehle ja, zumindest noch ein paar Tage die Wärmesalbe zu nehmen, aber er will wissen, was der Körper alleine schafft. Nachmittags will er dann doch die Salbe, es zwickt wohl mehr als er zugibt. Männer.
Tagsüber schläft er wieder viel, erst vormittags nochmal fast komplett, dann nachittags auch, und ich frage mich, wie wohl die Nacht werden soll. Dazwischen arbeitet er ein bisschen, viel am Telefon und ein wenig am Rechner.

Ich mache Fotos und die Steuer und arbeite bis drei Uhr am neuen Projekt der Lieblingskundin, da möchte die Kundin morgen „was sehen“. Es haken ein paar Dinge, das nervt. Ich möchte bitte einfach nur in Ruhe vor mich hin arbeiten.

Nachmittags einkaufen im Discounter. Das Personal ist betont fröhlich, die Kunden garstig. Vermutlich geht das schon ein paar Tage so, und die Mitarbeiter sind so herzlich, um sich insgesamt nicht die Stimmung vermiesen zu lassen.
Vor der Haustür treffe ich eine Bekannte, die habe ich zuletzt im Frühjahr gesehen. Sie ist Künstlerin und lebt ohnehin weitestgehend von Sozialhilfe, für sie hat sich durch Corona gar nicht so viel geändert. Unter dem Winter leidet sie mehr: Man kommt ja gar nicht mehr raus.

Einkäufe wegräumen, duschen, etwas Internet lesen, Kaffee trinken mit H. Ihm den Rücken einreiben. Gewaschene Wäsche wegräumen. Eine Website umziehen. Kleinkram erledigen.

Heute bn ich mal wieder mit Kochen dran; H. hat sich gebratenen Chicoree mit Linsen gewünscht.
Auf Phoenix eine ganz interesante Doku über Trumps Beziehungen zum FBI. Erschütternd, wie naiv einige FBI-Agenten auch heute noch auf Leute wie Trump reagieren.

Ich bin schrecklich müde und grunderschöpft und weiß gar nicht, wie ich wieder zu mir kommen soll.

Woran ich mich erinnern will:
Bewegung draußen.

What I did today that could matter a year from now:
Rausgehen.

Was wichtig war:
Grenzen setzen.
Abschotten.
Arbeiten.
Rausgehen.
Reden.

Begegnungsnotizen:
H (Haushaltsmitglied).
Kunden und Personal im Supermarkt (alle mit Maske, Personal mit Spuckschutz). Abstand ist für viele Menschen wieder schwieriger, selbst an der Kasse.
Die Bekannte S. auf der Straße, mit Abstand, sie mit FFP2-Maske, ich ohne, weil ich von der feuchten Luft hinter der Maske husten musste und sie deshalb auszog.

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